Die Handelsketten Media-Markt und Saturn haben vom letztjährigen Weihnachtsgeschaft offenbar nicht profizieren können. Zwischen Oktober und Dezember verzeichneten beide Anbieter laut am Dienstag präsentierten Zahlen rückläufige Umsätze.
Der Umsatz im vierten Quartal 2010 stieg demzufolge nur leicht um 1,3Prozent auf 6,6 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatten die mit großemWerbedruck operierenden Anbieter noch eine Steigerung von 3,7 Prozentgegenüber den vorangehenden Drei-Monats-Abschnitten präsentieren können.Der Mutterkonzern Metro musste auch bei seinen Real-Supermärkten eherkleinere Brötchen backen. Hier gingen die Umsätze zwischen Oktober undDezember um 2,6 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro zurück.
Als mögliche Erklärung führte ein Analyst derPrivatbank Merck-Fink gegenüber der Online-Ausgabe der „FrankfurterRundschau“ am Dienstag zu optimistische Prognosen an. Der Wintereinbruchin den drei Wochen vor Weihnachten habe sich deutlich auf das Geschäftausgewirkt. Kunden wären eher auf Online-Bestellmöglichkeitenausgewichen, als ins Auto zu steigen und den stationären Handel zunutzen. Im Gesamtjahr konnte Media-Saturn allerdings einen5,6-prozentigen Umsatzzuwachs verbuchen – auf 20,6 Milliarden Euro.
Dass die Metro-Gruppe im Schlussquartal trotzdem ein leicht steigendes Ertragsniveau präsentieren konnte, verdankte sie ihrer guten Performance im asiatischen Markt. Die Gesamterlöse im Konzern stiegen auf 67,3 Milliarden Euro. Als Hoffnungsträger gilt ein neuer Anlauf im Bereich eCommerce. Man arbeite mit Hochdruck daran, eine Online-Plattform in Deutschland zu starten, sagte ein Konzernsprecher „FR Online“. Allerdings gehe dabei „Qualität vor Geschwindigkeit“.
Erst im Dezember hatte die Media-Saturn-Holding einen überraschenden Führungswechsel angekündigt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Nach dem Ausscheiden von Vorstandschef Roland Weise steht dem neuen Management seine erste Bewährungsprobe bevor. [ar]
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