
München – Wie erwartet fielen die Zahlen der Premiere AG für das dritte Quartal 2008 schlecht aus. Vorstandsvorsitzender Mark Williams will im nächsten Jahr mit neuer Strategie den Pay-TV-Sender auf Vordermann bringen.
Der Bezahlsender aus Unterföhring schiebt einen Schuldenberg von 307 Millionen Euro vor sich her. Ende 2007 betrug die Last noch 175,5 Millionen Euro. Kein Wunder also, das Premiere-Chef Williams den Abbau der Schulden als oberstes Ziel ausgerufen hat.
Bei der Präsentation der Quartalszahlen wurden die Auswirkungen des Verlusts der Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga deutlich. Vor einem Jahr lag die Kündigungsrate bei 30,3 Prozent. Immerhin: Sie konnte auf 21,4 Prozent gedrückt werden, wenngleich Williams sie immer noch als viel zu hoch einstuft.
Neben den Hardware-Kosten sind auch die Ausgaben für die Verbreitung des Programms gestiegen. Die höheren Kosten bei der Hardware resultieren hauptsächlich aus dem Schließen der Sicherheitslücke. Der Smartcard-Tausch mitsamt allen anderen Maßnahmen hat Premiere knapp 19 Millionen Euro gekostet.
Die um 8,2 Millionen Euro auf 31,9 Millionen Euro gestiegenen Übertragungskosten führt Williams auf gestiegene Einspeiseentgelte der Kabelnetzbetreiber zurück.
Derzeit sitzt das Management des Bezahlsenders an einem neuen Business-Plan. Bis Ende des Jahres soll dieser stehen. Dann könne Williams auch mehr über die Entwicklung der Abo-Zahlen sagen, wie er auf Anfrage von DIGITALFERNSEHEN.de erklärte. Ferner gäbe es nach Worten des Australiers derzeit keine Überlegungen, den Anteil an Premiere Star zu verändern oder den Sender Giga TV zu verkaufen.
Entsprechende Gerüchte kamen in den letzten Wochen auf. Doch auch hier dürfte gelten, dass bis zur Fertigstellung des neuen Business-Plans die Gerüchte anhalten werden. [mg]
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