Die Wii U sollte eigentlich Nintendos Umsatz ankurbeln, doch schon seit dem Start verkauft sich die Konsole nur mäßig. Im Weihnachtsquartal blieb der Absatz immerhin stabil. Doch dafür muss Nintendo an anderen Fronten härter kämpfen.
Die Verkäufe der Nintendo-Spielekonsole Wii U bleiben stabil – sie wird aber weiterhin von Sonys Playstation und Microsofts Xbox abgehängt. Der japanische Spiele-Spezialist verkaufte im vergangenen Weihnachtsgeschäft wie schon ein Jahr zuvor rund 1,9 Millionen Geräte des Nachfolgemodells der einst sehr populären Wii.
Seit dem Start vor rund drei Jahren wurde Nintendo damit rund 12,6 Millionen Wii-U-Konsolen los. Zum Vergleich: Sony verkaufte allein im vergangenen Weihnachtsquartal 8,4 Millionen Geräte seiner Playstation 4, fast ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor.
Der zweiten zentralen Säule des Nintendo-Geschäfts, der mobilen Konsole 3DS, macht die Konkurrenz von Smartphone-Spielen zunehmend zu schaffen. Im Weihnachtsquartal sank der Absatz über alle Modell-Varianten hinweg auf 3,6 Millionen Geräte von knapp fünf Millionen ein Jahr zuvor.
Nintendo wollte jahrelang nicht auf den Smartphone-Trend eingehen und setzte nur auf den Verkauf von Games für eigene Geräte. Jetzt soll voraussichtlich im Frühjahr ein erstes Smartphone-Spiel auf den Markt kommen. Dabei werden Nutzern die beliebten Pokemon-Figuren auf dem Display inmitten der realen Umgebung eingeblendet und müssen von ihnen gefangen werden. Nintendo kooperiert für das Spiel mit der ehemaligen Google-Tochter Niantic Labs, auf deren Konto das Spiel „Ingress“ geht, bei dem virtuelle Portale in realen Umgebungen erobert werden müssen.
Experten rechnen damit, dass auch Nintendo-Figuren wie Super Mario oder Donkey Kong mit der Zeit in Smartphone-Spielen auftauchen. Spiele für eigene Konsolen kann Nintendo auch noch ganz gut verkaufen. So wurden vom neuen Wii-U-Game „Splatoon“ gut vier Millionen Stück abgesetzt.
Der Nintendo-Quartalsumsatz sank im Jahresvergleich um gut 18 Prozent auf 221,5 Milliarden Yen (rund 1,7 Milliarden Euro). Beim Gewinn gab es einen Rückgang von über einem Drittel auf 29 Milliarden Yen.
Nintendo stellt sich für das laufende Vierteljahr auf rote Zahlen ein. Die Gewinnprognose für das Ende März auslaufende Geschäftsjahr blieb bei 35 Milliarden Yen, während schon nach den ersten neun Monaten ein Plus von 40,5 Milliarden in der Bilanz steht. Der schwächere Yen-Kurs hilft dem Konzern zugleich, nicht wie in vergangenen Jahren tiefer in die roten Zahlen zu rutschen. [dpa/fs]
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