Es gibt 2016 nur noch wenige Player im Markt, die als Kabelnetzbetreiber agieren. Zwei Giganten könnten sich aber demnächst verbünden und damit weite Regionen Deutschlands im Kabel wiedervereinigen: Vodafones Kabel Deutschland und Libertys Unitymedia. Anfang des Jahrtausends wollte man genau diesen Zustand eines maßgebenden Anbieters in Deutschland noch verhindern.
Ein Tausch von Assets in Großbritannien und Deutschland sowie eine nicht unerhebliche Geldzahlung könnten es möglich machen, die zwei größten Kabelnetzbetreiber zu quasi einem in Deutschland zu machen. Aus Verhandlungskreisen soll schon 2015 Gerüchten folgend durchgesickert sein, dass es bis dato an einer zusätzlichen Geldzahlung bzw. der Höhe der Summe gescheitert sei. Es kam zu keinem Deal.
Das könnte 2016 nun anders werden und soll es wohl auch, denn beide Unternehmen reden und verhandeln wieder miteinander, wie man hört, so der ehemalige Kabel Deutschland CEO Dr. Hans-Ullrich Wenge in seiner Kolumne in der DF-Schwesterpublikation DIGITAL INSIDER.
„Bei allen Verhandlungen wird in der öffentlichen Wahrnehmung vielfach aber außer Acht gelassen, dass das Bundeskartellamt auch noch ein Wort mitzureden hat, wenn es in Deutschland zu Fusionsbestrebungen kommen sollte – und dessen Ablehnung ist seit langem evident. Zum anderen interessieren sich die EU-Wettbewerbshüter in Brüssel sicherlich sehr dafür, wenn die US-amerikanische Gesellschaft Liberty und die britische Vodafone den Markt auf der britischen Insel und dem europäischen Festland gänzlich neu aufteilen wollen. Und die EU wird schon aufgrund der schieren Größe einer möglichen Transaktion das entscheidende Wörtchen mitreden. So scheint das letzte Wort bei diesem Deal nicht nur aus kaufmännischer Sicht noch nicht gesprochen zu sein. Ob aus Bonn das Nein kommt oder aus Brüssel das No wäre dabei völlig zweitrangig“, beurteilt der ehemalige Kabel Deutschland Chef im DIGITAL INSIDER die aktuelle Situation im Kabelnetz.
Weitere Gedanken von Hans-Ullrich Wenge zur heutigen Mediennutzung, derbenötigten Infrastruktur und dem notwendigen Wandel finden sich inseiner Kolumne im DIGITAL INSIDER, den es im Abo unter Heftkaufen.de und per App für Android und iOS gibt. [th]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com