Wie stark ist Youtube wirklich?

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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„Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“, lautet ein bekanntes und fälschlicherweise oft Winston Churchill zugeschriebenes Bonmot. Für die Überzeugung, mit der richtigen Statistik ließe sich alles belegen, gibt es im Zusammenhang mit Youtubes Reichweite jetzt anscheinend wieder Futter.

Wie „Horizont“ berichtet versuchen etablierte deutsche Fernsehanstalten seit Jahren die Videoplattform Youtube als „Scheinriesen zu entlarven“. Dahinter steht die alles entscheidende Frage: Wie groß ist die Reichweite von Youtube eigentlich wirklich?

Dazu wollte der Videoforschungszusammenschluss AGF noch bis vor kurzem neue Zahlen vorlegen. Damit wäre ein vor allem für Werbepartner interessanter Direktvergleich zwischen Fernsehquoten und Youtube-Klicks möglich gewesen. Allerdings sind die Pläne seit dem überraschenden Rücktritts des EX-AGF-Chefs Willibald Müller nun plötzlich vom Tisch.

Denn die Daten die Google der AGF zur Verfügung gestellt hat stehen in der Kritik. Die Erhebung könnte Google quasi selbst und ohne größere Vorlagen in Kooperation mit Marktforscher Nielsen aufgenommen worden sein. Logisch, dass hier sogenanntes „Cherry Picking“ befürchtet wird. Auf der anderen Seite sind die Sendeanstalten relativ strengen Regeln bei der Quotenmessung unterworfen. In wie fern die Ergebnisse am Ende des Tages daher vergleichbar wären, ist umstritten.Ist Youtube stärker oder schwächer als angenommen?

Die Überlegungen lassen sich aber auch umdrehen. Grundsätzlich könnte die Stärke von Youtube sogar eher deutlich unter- als überschätzt sein. Diese Vermutung äußert auch Klaus-Peter Schulz, der Chef des Mediaagentur-Verbands OMG und Aufsichtsratsmitglied der AGF. Er sprach gegenüber „Horizont“ davon, dass die Youtube-Werte deutlich besser seien als gemeinhin angenommen: „Die Reichweiten betragen in Kampagnen für junge Zielgruppen Größenordnungen von 30 Prozent und mehr.“

Ob Youtube wirklich langfristig das Zeug dazu hat das Fernsehen zu ersetzen, lässt sich in jedem Fall derzeit noch nicht mit Gewissheit belegen, beziehungsweise zumindest nicht aus der vorliegenden Statistik schließen.

Die AGF hat noch keinen Zeitpunkt angekündigt, zudem die ersten Reichweiten inklusive Youtube veröffentlicht werden. [ds]

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33 Kommentare im Forum
  1. Ich würde sagen Youtube hat sich extrem "professionalisiert" Das heisst das normale User kaum noch Videos hochladen sondern für ihre Kurzvideos heutzutage fast nur noch Instagram, Facebook und Musically. Auf Youtube findet man an neuen Uploads fast nur noch (kommerzielle) Musikvideos, Werbevideos von Unternehmen, Videoproduktionen von professionellen Youtubern wie Bibi oder die Lochis. Das heist das bei Youtube leider der Peer-to-Peer Gedanke von einst mehr und mehr verschwindet und Youtube eher zu einem Unidirektionalen Medium, ähnlich den Onlineseiten von Printmedien oder wie ein klassischer Fernsehsender, bei dem bezahlte Leute professionell Content erstellen und die User sich nur noch passiv berieseln lassen.
  2. Und selbst wenn, deshalb nutzt man das nicht unbedingt wirklich, sehe auch keinen Grund dafür außer eventuell mal ein Erklärvideo wie z.B. Akkutausch erklären lassen, das reicht dann auch.
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