Wettbewerber investieren mehr in Breitbandausbau als Telekom

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die mehr als 190 Netzbetreiber des Bundesverbands Breitbandkommunikation (Breko) haben 2018 rund 2,5 Milliarden Euro in den Telekommunikationsmarkt investiert.

Die Gesamtinvestitionen in den deutschen Telekommunikationsmarkt sind im vergangenen Jahr deutlich angestiegen und lagen bei 9 Milliarden Euro. Davon investierte die Deutsche Telekom 4,4 Milliarden Euro und deren Wettbewerber 4,6 Milliarden Euro.
 
Die Breko-Netzbetreiber stellen rund 2,8 Millionen der zurzeit etwa 5 Millionen Glasfaseranschlüsse bis in die Gebäude (FTTB) oder bis direkt zum Nutzer (FTTH) (56 Prozent). Die Unternehmen des Verbandes haben 79,6 Prozent aller Ausbauprojekte eigenwirtschaftlich, also ohne Inanspruchnahme staatlicher Fördergelder, realisiert. 20,4 Prozent der Projekte wurden mit öffentlichen Geldern gefördert, wie der Breko am Mittwoch informierte.

Die Breko-Marktanalyse19 zeigt, dass Kooperationen beim Glasfaserausbau immer wichtiger werden. Schon heute werden mehr als ein Drittel (36 Prozent) aller Ausbauprojekte in Kooperation mit einem oder mehreren weiteren Netzbetreibern realisiert.

Dieser Anteil soll weiter steigen. Für die kommenden fünf Jahre planen 72 Prozent aller BREKO-Unternehmen entsprechende Kooperationen beim Ausbau von Glasfaseranschlüssen.

Die Zahl der verfügbaren, direkten Glasfaseranschlüsse (FTTB/FTTH) in Deutschland liegt bei 11,2 Prozent). Die Zahl an Haushalten, denen ein Kabel-Breitbandanschluss mit 50 MBit/s oder mehr zur Verfügung steht, liegt bei 63,9 Prozent und die Zahl der verfügbaren (V)DSL-Anschlüsse liegt bei 65,8 Prozent.

Breko-Präsident Norbert Westfal sagt, dass Fördergelder nur dort benötigt werden und auch nur dort bereitgestellt werden sollten, wo ein eigenwirtschaftlicher Glasfaserausbau tatsächlich nicht wirtschaftlich darstellbar ist. Bund und Länder sollten den Markt nicht mit Fördergeldern fluten.

Die Nachfrage nach hohen sowie symmetrischen Bandbreiten steigt nach den aktuellen Zahlen des Breko insbesondere bei Geschäftskunden weiter massiv an: Bis 2025 wird der durchschnittliche Bedarf hier bei gut 1,3 GBit/s im Down- und 1,1 GBit/s im Upstream liegen.

Doch auch bei den Privatkunden prognostiziert der Breko bis 2025 eine durchschnittliche Nachfrage von mehr als 500 MBit/s für Down- und gut 220 MBit/s für Uploads.

Das im Festnetz übertragene Datenvolumen hat sich von 39 Milliarden Gigabyte (GB) im Jahr 2017 auf 52 Milliarden GB im Jahr 2018 erhöht. Bis 2025 erwartet der Breko eine weitere erhebliche Steigerung auf dann durchschnittlich 825 GB pro Monat. [jrk]

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3 Kommentare im Forum
  1. Bei uns hat sich bei den Ausschreibungen der Gemeinde für den Breitbandausbau immer nur die Telekom gerührt.
  2. Die mehr als 190 Wettbewerber haben also zusammen nur etwas mehr wie die Telekom investiert. Darunter sind auch die großen Anbieter wie Vodafone oder Unitymedia. Und da wundert sich noch einer, dass es nicht vorwärts geht.
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