Laut eines Berichts der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ bereiten ARD und ZDF einen Vorschlag zur Erhöhung der Rundfunkgebühren vor. Schrittweise soll die Abgabe auf 21 Euro angehoben werden.
In dem Artikel der „FAS“ heißt es, dass die Öffentlich-Rechtlichen für ihre Sparmaßnahmen höhere Einnahmen benötigen würden. Zu ihrer Verteidigung muss aber auch gesagt werden, dass dem Konsumenten keine prompte Anhebung zugemutet werden soll.
Die Gebühren sollen laut dem kolportierten Vorschlag über einen Zeitraum bis 2029 sukzessive auf dann 21 Euro erhöht werden. Das entspräche einer jährlichen Steigerung um 1,75 Prozent. Der Vorschlag werde den Bundesländern noch im September unterbreitet. Die fordern hingegen eine Stabilisierung der Höhe der Abgaben bei 17,50 Euro.
Die Kommission für die Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) hatte sogar eine Reduzierung des Preises vorgeschlagen, da ARD und ZDF zum Beispiel im Bereich der Fußball-Übertragungsrechte gezwungenermaßen Einsparung verzeichnen (DIGITALFERNSEHEN berichtete).
In den letzten Jahren gingen die Qualifikationsspiele der deutschen Fußballnationalmannschaft verloren und im nächsten Sommer die Champions League. Daher lag der Vorschlag der KEF sogar nur bei 17,20 Euro.
Aus Kreisen von ARD und ZDF heißt es jedoch, dass die Einsparziele bei gleichbleibender Qualität nur über erhöhte Einnahmen gestemmt werden können. Ansonsten könnten beispielsweise ihre Mediatheken auf dem immer wichtiger werdenden Streaming-Markt nicht mit Diensten wie Netflix und Co. konkurrieren.
In der Debatte scheint sich ein Balanceakt zwischen dem höchsten zumutbaren und dem mindestens notwendigen Preis für öffentlich-rechtliche Rundfunkversorgung anzubahnen. Die Vorstellungen darüber liegen jedoch offensichtlich noch weit auseinander. [bey]
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