Seit geraumer Zeit fordert der Privatrundfunkverband VPRT ein Werbeverbot für ARD-Radios, die Werbungtreibenden sehen das allerdings anders. Die Verbände OWM und OMG sprechen sich gegen eine Reduzierung der Radiowerbung bei ARD-Hörfunkprogrammen aus. Sie fürchten eine generelle Schwächung des Radios als Werbeplattform.
Derzeit versuchen die privaten Radiosender, eine Verkürzung der Werbezezeit der ARD-Radios auf 60 Minuten pro Tag durchzusetzen. Doch sowohl die Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) als auch die Organisation der Mediaagenturen im GWA (OMG) sprachen sich in einer aktuellen Mitteilung gegen diese Pläne aus. Die beiden Verbände befürchten durch eine Reduzierungder Radiowerbung bei den öffentlich-rechtlichen Sendern einen Verlustder Medialeistung für die Gesamtplattform Radio. Dies könne dazuführen,dass das Radio als Werbeträger stark an Relevanzverliert.
Demnach bestünde die Gefahr, dass die privaten Radiosender von einer Beschränkung der Radiowerbung bei den ARD-Sendern ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen würden. Joachim Schütz, der Geschäftsführer der OWM, kritisierte den Vorschlag der Privaten mit deutlichen Worten: „Durch Werbebeschränkungen in den öffentlich-rechtlichen Hörfunksendern würde die Gattung Radio deutlich an Attraktivität für werbende Unternehmen verlieren. Einige Interessenvertreter der privaten Hörfunksender scheinen den Ast absägen zu wollen, auf dem sie sitzen“.
Als Grundlage für ihre Position beziehen sich die Verbände OWM und OMG auf eine Untersuchung über die Auswirkungen von Werbereduzierungen in ARD-Hörfunksendern vom April 2012. Demnach sei eine Verschiebung des Werbevolumens auf die Privatsender größtenteils gar nicht möglich und bestimmte kaufkräftige Hörergruppen könnten mit Werbung gar nicht mehr erreicht werden. Somit würde sich durch eine Beschränkung des Werbevolumens bei der ARD die Medialeistung des Werbeträgers Radio insgesamt abschwächen, bei gleichzeitig steigenden Kosten für die Werbetreibenden.
Im Gegensatz zu OWM und OMG setzen sich der Verband der privaten Rundfunkveranstalter (VPRT) und die Landesmedienanstalten für eine Begrenzung der Werbung bei den ARD-Radiosendern ein (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [ps]
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