Die Werbereduzierung zulasten des WDR-Radios wird auch vom Verein der Chefredakteure (VdC) begrüßt. Von dem Kompromiss erhofft sich der Vorstand eine Signalwirkung vor allem in Bezug auf den digitalen Wandel.
Die mit dem neuen WDR-Gesetz verabschiedete Werbereduzierung für die Rundfunksender der öffentlich-rechtlichen Anstalt könnte vor allem einen Gewinner haben: Die lokalen Sender. Bereits im Oktober 2015 hatte der Verein der Chefredakteure (VdC) in einem Brief an den Landtag diese Reduzierung gefordert und begrüßt nun die Entscheidung als „Kompromiss mit Signalwirkung“.
Das neue Gesetz sieht vor, dass der WDR im Radio innerhalb der kommenden drei Jahre die Werbeminuten schrittweise von aktuell 90 Minuten auf drei Sendern auf nur noch 60 Minuten auf einem Sender pro Tag reduzieren muss. Die Meinung der Öffentlich-Rechtlichen, dass diese Entscheidung einen harten Schlag für den Haushalt bedeute, teilt Thorsten Kabitz, Vorstandsmitglied des VdC nicht: „Wenn der WDR sich künftig auf die nationale Vermarktung konzentriert und die Werbepreise marktgerecht anpasst, dürften die befürchteten Einbußen im 1,4 Mrd. Euro schweren Gesamtetat überschaubar bleiben.“
Stattdessen sei es ein wichtiger Schritt zu mehr Chancengleichheit, wie Kabitz in einem offiziellen Statement betont. Wichtiger als die Entscheidung selbst sei nun die Umsetzung durch den Lokalfunk. „Die eigentliche Herausforderung – für private wie gebührenfinanzierte Rundfunkanbieter – ist doch der digitale Wandel. Im Gegensatz zum WDR muss sich der Lokalfunk aber die Investitionen, die für den Ausbau crossmedialer Angebote nötig sind, selbst erwirtschaften. Auch deshalb ist die Gesetzesänderung gut für die mediale Vielfalt in NRW“, schließt das VdC-Vorstandsmitglied. [buhl]
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