Ganze 13 Jahre lang leitete Dagmar Reim die Geschicke des RBB, im Sommer hängt sie ihren Job als Intendantin an den Nagel. Der Rundfunkrat muss nun einen Nachfolger finden. Dabei stehen zwei Kandidaten zur Debatte.
Der RBB-Rundfunkrat will am Donnerstag über die Nachfolge von Gründungsintendantin Dagmar Reim (64) entscheiden. Zur Wahl stehen Theo Koll (58), Leiter des ZDF-Studios in Paris, und Patricia Schlesinger (54), Leiterin des Programmbereichs Kultur und Dokumentation beim NDR-Fernsehen. Der von der Findungskommission ebenfalls vorgeschlagene ARD-Programmdirektor Volker Herres (58) hatte auf eine Kandidatur für den Chefposten beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) verzichtet.
Reims Nachfolgerin oder Nachfolger muss vom Rundfunkrat mit Zweidrittel-Mehrheit gewählt werden. Die Amtszeit des neuen RBB-Chefs beträgt dann fünf Jahre. Reim – erste Frau an der Spitze eines ARD-Senders – verlässt den RBB nach 13 Jahren in ihrer dritten Amtszeit. Die Intendantin hatte Ende vergangenen Jahres ihren vorzeitigen Rückzug zum 30. Juni angekündigt.
„Ich will und werde jetzt eine andere Priorität setzen – und die gehört der Familie“, hatte die Ehefrau, Mutter und Großmutter bei der Ankündigung ihres Rückzugs gesagt. Offiziell wäre Reims Amtszeit erst im Frühjahr 2018 zu Ende gegangen.
Der RBB ging im Jahr 2003 aus dem Sender Freies Berlin (SFB) und dem Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (ORB) hervor. Der drittkleinste der neun ARD-Sender hat knapp 2000 Mitarbeiter. Reim ist derzeit neben Prof. Karola Wille vom MDR die einzige Senderchefin. [dpa/fs]
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