Die Finanzkrise in Griechenland macht auch vor den Medien nicht halt. So soll die Zahl der landesweit empfangbaren TV-Sender reduziert werden. In Athen startete nun die umstrittene Auktion zur Vergabe von TV-Lizenzen.
Unter strengen Sicherheitsmaßnahmen hat in Athen am Dienstagmorgen eine Auktion zur Lizenzvergabe für private Fernsehsender begonnen. Es soll künftig nur noch vier statt bisher sieben landesweit empfangbare TV-Sender geben. Die gesamte Opposition und der Journalistenverband sowie die bisherigen Besitzer der TV-Sender kritisierten das. Das Verfahren unter staatlicher Aufsicht soll mindestens zwei Tage dauern.
Die acht Bewerber, unter anderem Reeder und Bauunternehmer, müssen während der Auktion isoliert von der Außenwelt in den Büros des griechischen Presse-Amtes bleiben. Der Anfangspreis für jede Lizenz ist drei Millionen Euro. Journalisten befürchten, dass durch die Schließung von einigen der bisherigen privaten Sender hunderte Arbeitsplätze verloren gehen könnten.
Die Regierung ist der Ansicht, der griechische TV-Markt sei wegen des Rückgangs der Werbung im Zuge der Finanzkrise nicht in der Lage, alle bisherigen Privatsender zu finanzieren. Regierungschef Alexis Tsipras hat den Besitzern der Privatsender außerdem wiederholt vorgehalten, Teil des etablierten Vetternwirtschaftssystems zu sein. Die Opposition warf der Regierung autoritäres Verhalten vor. Tsipras versuche ein neues Mediensystem zu etablieren, das ihm politisch näherstehe, hieß es seitens der Konservativen. [dpa/kw]
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