Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) hat 2015 so viele Sendungen geprüft wie nie zuvor in ihrer Geschichte – die Beschwerden über zu viel Gewalt im Fernsehprogramm sind jedoch deutlich zurückgegangen.
Im letzten Quartal 2015 gab es durchschnittlich nur noch fünf Zuschauerbeschwerden im Monat meldet die FSF. Im Vergleichszeitraum 2014 waren es noch 18 Beschwerden monatlich. Die gut 100 ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfer haben 2015 Prüfanträge für 2500 Sendungen beurteilt. Das entspricht einem Prüfvolumen von bis zu 50 Sendungen pro Woche und einem jährlichen Zuwachs von 1000 geprüften Programmen innerhalb von 4 Jahren.
Grund für das hohe Prüfaufkommen sind Serien, die immer häufiger zuerst im Internet oder im Fernsehen vermarktet werden, bevor sie auf DVD erscheinen. Die FSF schneidet serielle Produkte auf die vorgesehenen Zeitschienen zu und reagiert damit auf die speziellen Anforderungen des Fernsehmarktes.
Dass die Arbeit der FSF nicht immer auf Gegenliebe beim TV-Publikum stößt, mussten die Prüfer im Oktober 2014 erleben, als die erste Folge der 5. Staffel der erfolgreichen Zombie-Serie „The Walking Dead“ nur geschnitten im Pay-TV lief. Die FSF verweigerte die Freigabe für die erste Episode und der Pay-TV-Sender Fox konnte sie nur in einer geschnittenen Fassung zeigen. Nachdem Fox Einspruch einlegte, wurde die Entscheidung zur Freude der Serienfans wieder revidiert.
In diesem Jahr wurden von der FSF knapp 500 Schnittauflagen verhängt, um Kinder- und Jugendschutz mit den Wünschen der TV-Anbieter in Einklang zu bringen. In fast ebenso vielen Fällen war dieser Kompromiss nicht möglich und die Programme wurden auf einen späteren Sendeplatz verschoben. [fp]
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