Nachdem nun Kabelnetzbetreiber Tele Columbus auch noch den Netzbetreiber Pepcom übernommen hat, bleibt die Frage, wie sich die übrig gebliebenen Betreiber in anderen Regionen verhalten werden.
Dr. Hans-Ullrich Wenge, ehemals Vorsitzender der Geschäftsführung von Kabel Deutschland – dem Unternehmen, das seinerzeit noch zur Deutschen Telekom gehören durfte – resümiert in seiner Kolumne in der DF-Schwesterpublikation DIGITAL INSIDER, dass es trotz zahlreicher Konsolidierungen keine Anzeichen einer Reaktion der Telekom gibt: „Sie reagiert scheinbar gar nicht“, so Wenge. Das Competence Center Wohnungswirtschaft, wie die Kabel-Einheit der Telekom jetzt heiße, habe schon länger keine größeren Zugewinne an Wohneinheiten verzeichnen können. Auch Übernahmen kleinerer Netzbetreiber hätte man seitens der Telekom bislang nicht verbuchen können. „Hat man die Kabelpläne bei der Telekom möglicherweise schon aufgegeben?“, wirft der frühere Top-Manager der Deutschen Telekom-Kabelsparte Fragen auf, die sich viele Experten in diesen Wochen stellen.
Das würde ins Bild passen, denn Unitymedia und Vodafone auf der einen Seite und Tele Columbus auf der anderen seien irgendwann zu groß, um noch Platz für die Deutsche Telekom zu lassen, „so sehr man es sich in Bonn auch wieder gewünscht haben mag, im Wohnungsmarkt beim Kabelgeschäft wieder kräftig mitmischen zu können“, meint der frühere Kabel Deutschland Geschäftsführer.
Letztlich könnte es auch für das „Competence Center der Wohnungswirtschaft“ bei der Deutschen Telekom heißen: „Rette sich, wer kann“ – und dann würden Wohneinheiten schnell, aber möglichst noch gewinnbringend an die großen Netzbetreiber verkauft, prognostiziert Wenge das sich derzeit abzeichnende Szenario.
„Lohnen würde sich das für die Telekom mehr, als eine weiter dahindümpelnde WoWi-Akquise aus dem eigenen Hause längerfristig zu tolerieren“, bewertet der frühere Geschäftsführer der Deutschen Telekom die Aktivitäten des Bonner Konzerns im Kabelgeschäft heute.
Weitere Gedanken von Hans-Ullrich Wenge zur heutigen Mediennutzung, der benötigten Infrastruktur und dem notwendigen Wandel finden sich in seiner Kolumne im DIGITAL INSIDER, den es im Abo unter heftkaufen.de und per App für iOS und Android gibt. [th]
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