Warum sind Content-Plattformen zwar angesagt und trotzdem zum Teil nicht mit den Abrufzahlen in Deutschland zufrieden. Infrastrukturexperte Dr. Hans-Ullrich Wenge hat sich die Inhalteanbieter mal genauer angeschaut.
Anbieter von Inhalten haben es nicht so leicht, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Mit dem reinen Hype einer Marke allein können Anbieter wie Amazon Video, Dazn, Maxdome, Netflix oder Sky heutzutage in einzelnen Ländern nicht auf Dauer zufrieden sein. Man ist immer nur so gut in den Abrufzahlen, wie exklusive Rechte vorliegen. Auf den aktuell stark nachgefragten Inhalt kommt es an, und wie lange man diesen exklusiv bereitstellen kann.
Starke und nachhaltig verwertbare Inhalte sind begehrt. „Woher nehmen, wenn nicht stehlen?“, fragt daher provokativ Dr. Hans-Ullrich Wenge, früherer CEO des Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland, in seiner Kolumne der DF-Schwesterpublikation DIGITAL INSIDER.
Allein mit hochtechnologischer Infrastruktur könne man kein Geld mehr verdienen, denn die bekomme der Kunde ja überall und inzwischen sogar fast überall digital, merkt Wenge dazu an und ergänzt, dass es bestimmt auch nicht allein an der Marke liege: „Es guckt doch keiner Netflix, weil der Name so toll ist“.
Was heißt das für die Anbieter? Geht die Schlacht um Serien und Filme jetzt erst richtig los? „Nicht ganz, denn es scheint – und das ist doch sehr bemerkenswert – günstiger zu sein, eigenen Content zu produzieren, als Rechte für fremden Content zu lizenzieren“, so Wenge, der damit darauf anspielt, dass Amazon Deutschland, Sky Deutschland, Telekom Deutschland und weitere Player inzwischen eigenen, neuen Content in Auftrag gegeben haben, der beim deutschen Streaming-Publikum punkten soll.
Weitere Gedanken von Hans-Ullrich Wenge zur heutigen Mediennutzung, der benötigten Infrastruktur und dem notwendigen Wandel finden sich in seiner Kolumne im DIGITAL INSIDER, den es im Abo unter Heftkaufen.de und per App für Android und iOS gibt. [th]
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