Überraschung im Streit zwischen Unitymedia und Kabelwelt: Der Mehrfachbetreiber, der seine Standorte des Kabelanbieters geschlossen hatte und gegen Unitymedia gar Strafanzeige stellte, meldete nun Insolvenz an.
Mit harten Worten hatte Volker Herrmann, Geschäftsführer der Kabelwelt GmbH, das Ende der Zusammenarbeit mit Unitymedia kommentiert. „Wir haben zum Schluss keine andere Wahl gesehen, anders auf die gravierenden Vertragsverstöße zu reagieren“, erklärte Herrmann die fristlose Schließung von 40 Standorten, die der Retail-Betreiber dem Kabelnetzbetreiber zur Verfügung stellte. Zusätzlich wurde eine Strafanzeige gegen Unitymedia gestellt und bereits Pläne für die zukünftige Nutzung der Standorte veröffentlicht. Diese Pläne könnten nun hinfällig sein, denn überraschend meldete Kabelwelt Insolvenz an.
Bereits am 4. Mai hatte das Unternehmen beim Amtsgericht Hechingen zwei Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, berichtet „CRN.de“. Demnach sollen die eingesetzten Insolvenzverwalter das Vermögen der jeweils in Bisingen ansässigen Kabelwelt Beteiligungs GmbH und der Kabelwelt GmbH & Co. KG sichern und erhalten.
Überraschend kommt der Schritt vor allem deshalb, da einerseit bereits konkrete Pläne für die Zukunft von der Kabelwelt kommuniziert wurden und Herrmann sogar von Ansprüchen in Millionenhöhe gegenüber Unitymedia ausging. Inwieweit sich die Eröffnung des Insolvenzverfahrens auf die ausstehenden Gerichtsverfahren auswirkt, ist noch nicht klar. [buhl]
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