Weihnachten kann kommen: Der Technik-Einzelhandel rechnet trotz angespannter Liefersituation mit einem erfolgreichen Geschäft zum Jahresende. „Die Händler haben sich wie noch nie mit Ware eingedeckt“, berichtete der Geschäftsführer des Handelsverbands Technik (BVT), Steffen Kahnt, am Donnerstag in Köln.
Für das Gesamtjahr geht der Verband bei technischen Gebrauchsgütern bundesweit von einem Umsatz von 68 Milliarden Euro und damit zwei Prozent mehr als im Vorjahr aus. Dazu zählen unter anderem Konsumelektronik, Foto, Elektrogroß- und -kleingeräte sowie Telekommunikations- und IT-Produkte.
OLED-Displays und Quantum Dot-Technologie im Plus
„Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen und großen Geräten ist ungebremst, sodass der Umsatz entsprechend weiter ansteigt. Der durchschnittliche Verkaufspreis hat sich um 16 Prozent auf 660 Euro erhöht“, so Andreas Peplinski, GfK-Experte für technische Gebrauchsgüter. Fernseher mit OLED-Displays und Quantum Dot-Technologie sind auf Wachstumskurs. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 26 Prozent mehr Geräte mit OLED-Funktion verkauft, 13 Prozent mehr mit Quantum Dot-Technologie. Auch 8K mit +57 Prozent setzte einen überdurchschnittlichen Impuls. Dass die Deutschen in Sachen TV gerne dick auftragen, zeigen die Zahlen der Displaydiagonalen: Große Größen von 65 Zoll aufwärts legten um 12 Prozent zu.
DAB Plus treibt an
Während die Kategorie der Soundbars aktuell leicht unter Vorjahresniveau liegt, sorgt das Thema Digitalradio weiterhin für Wachstum. Sicherlich positiv beeinflusst durch neue gesetzliche Vorgaben. „Alle neu in den Handel kommenden Radios müssen seit Ende 2020 mit Digital-Empfang ausgestattet sein. Das trägt sicherlich zum Erfolg bei“, so Kahnt. Die Umsätze mit DAB-fähigen Geräten wie beispielsweise Heimkinoanlagen oder Car Audio stiegen im Zeitraum Januar bis August 2021 um 5 Prozent.
Bei Smartphones sind nach Erhebungen des Marktforschungsinstituts GfK im bisherigen Jahresverlauf zwar vier Prozent weniger Geräte verkauft worden, dank steigender Durchschnittspreise stieg der Umsatz jedoch um vier Prozent. Grund sei die zunehmende „Premiumisierung“ der Geräte. Eine Ausstattung mit 5G, mehreren Kameras, Displaygrößen ab 6,5 Zoll oder höhere Bildwiederholraten trieben die Stückpreise in die Höhe, hieß es.
Weihnachten kann kommen
Für das restliche Jahr dürfte eine verschärfte Lieferkettensituation jedoch die Absätze trüben, vermutete der BVT. Weihnachten soll dann wie gewöhnlich in der Bilanz noch einiges rausreißen. Hierfür scheinen die Händler sich aber gerüstet zu haben. (dpa/bey)
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