Aus Angst vor gewaltsamen Übergriffen hat der WDR die Öffentlichkeit von einer Podiumsdiskussion zu den Rechten ausgeschlossen. Zuvor hatte es mehrfach Auseinandersetzungen zwischen Rechten und Linken gegeben. Die Grünen kritisierten das Vorgehen.
Der WDR hat am Donnerstag kurzfristig vor dem Start einer Podiumsdiskussion zum Thema „Wer stoppt Rechts?“ aus Sicherheitsgründen die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Zu dem sogenannten Stadtgespräch im Dortmunder Rathaus (20.00 Uhr) waren 200 Gäste angemeldet, darunter zwei Vertreter der rechtsextremen Partei „Die Rechte“. Einer der Rechten war als Ratsvertreter sogar eingeladen worden.
Das Stadtgespräch mit dem Leiter des Verfassungsschutzes NRW, Burkhard Freier, sowie Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) und Politikwissenschaftler Dierk Borstel finde jetzt ohne Gäste in einem Studio statt, teilte der WDR in Köln mit. Die Runde sollte nur noch ab 20.05 Uhr im Radio bei WDR 5 übertragen werden.
Nach dpa-Informationen haben die Beteiligten Angst vor möglichen Protesten gegen die Gäste aus dem rechten Lager. In den vergangenen Tagen waren bereits Rechte und Linke bei Protesten von syrischen Flüchtlingen gegen die lange Bearbeitung von Asylanträgen aneinandergeraten. Die Dortmunder Grünen verurteilten das Vorgehen. Der WDR bestätige mit der Absage, „dass die Nazis alleine mit ihrer angekündigten Präsenz bestimmen können, welche Veranstaltungen in Dortmund stattfinden und welche nicht“. [dpa/buhl]
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