Sechs US-Filmstudios und der Pay-TV-Sender Sky UK erhalten demnächst Post von der Europäischen Kommision. Denn wegen des sogenannten Geoblocking will die EU nun eine Verfahren gegen Disney, Warner Bros. und Co. eröffnen.
Um einen gerechteren Wettbewerb auf dem europäischen Markt zu sichern, überprüft die Europäische Kommission schon seit einiger Zeit das Gebahren der Unternehmen. Und schreckt auch nicht vor Verfahren gegen Branchengrößen wie Microsoft und Google zurück. Seit kurzem im Visier der Fahnder: Hollywood und Sky UK. Der Vorwurf lautet, dass durch die abgeschlossenen Verträge mehrerer Filmstudios mit dem britischen Pay-TV-Sender den Zuschauern außerhalb des Vereinigten Königreichs und Irland der Zugang zum Programm über Satellit und Internet verweigert wird.
Dies stellte die EU-Kommission in einer bereits seit Januar 2014 laufenden Untersuchung fest. Filme und Serien werden von den US-Filmstudios für Pay-TV-Sender jeweils für ein Land oder eine Sprachregion lizensiert. Im Ausschluss von EU-Bürgern durch gewisse Vertragsklauseln, dem sogenannten Geoblocking, sieht die Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager einen Verstoß gegen EU-Wettbewerbsvorschriften.
„Europäische Konsumenten wollen die Pay-TV Sender ihrer Wahl sehen, unabhängig davon wo sie leben oder wohin sie reisen“, erklärt Vestager in einer Pressemitteilung der Behörde am Donnerstag. Kritik gibt es auch an anderen Klauseln, die es den Filmstudios untersagen, die an Sky UK vergebenen Sendelizenzen auch an Konkurrenz-Sender zu verkaufen.
Auch in anderen Ländern hat die EU-Kommission bereits ähnliche Verfahren eingeleitet, so gegen die Pay-TV-Sender Canal Plus in Frankreich, Sky Italia und Sky Deutschland sowie DTS in Spanien. Das Ziel der EU ist es, einen digitalen Binnenmarkt zu schaffen, in dem Nutzer in ganz Europa auf Filme, Musik und Artikel zugreifen können, egal in welchem Land sie diese gekauft haben.
Im aktuellen Verfahren haben die betroffenen Filmstudios Disney, NBC Universal, Paramount Pictures, Sony, Twentieth Century Fox und Warner Bros. sowie Sky UK nach Erhalt der Beschwerdeschrift die Möglichkeit, Stellung zu beziehen und die Vorwürfe der Euroäischen Kommission zu entkräften. Andererseits drohen heftige Geldbußen für die Unternehmen. [buhl]
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