Der Start der neuen Videoplattform der RTL-Group und von Pro Sieben Sat 1 zieht sich weiter hin. Nachdem die EU die Prüfung des Vorhabens an die deutschen Kartellbehörden weitergegeben hat, sehen diese offenbar keinen Grund zur Eile.
Die beiden Fernsehkonzerne wollten ursprünglich noch in diesem Jahr mit dem Aufbau einer zentralen Internet-Plattform beginnen. Auf der Internetseite sollen alle deutschen Fernsehsender Filme, Shows und Serien einstellen können. Für den Start der Plattform brauchen beide TV-Konzerne allerdings noch die Erlaubnis des deutschen Kartellamtes, die eigentlich am 24. Oktober erfolgen sollte. Diese könnte laut einem Bericht des „Wirtschaftswoche“ aber noch einige Zeit auf sich warten lassen.
Wie das Blatt am Montag berichtete, will die Behörde sich noch ein wenig ausführlicher mit den Plänen beschäftigen und erst am 24. Januar ihre Entscheidung bekanntgeben. Der Ausgang dafür sei allerdings offen. Um die Behörde gnädig zu stimmen, hatten die beiden Fernsehkonzerne betont, lediglich die technische Plattform bereitzustellen. Für die Inhalte wären demnach die beteiligten TV-Sender alleine verantwortlich (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Als Grund für die Verzögerung nannte die „Wirtschaftswoche“ die Tatsache, dass das Vorhaben der zwei Fernsehkonzerne ein Musterfall ist, den es so in Deutschland noch nicht gegeben habe. Viele neue Fragen seien zu klären, etwa wie sich die Fernsehbranche durch die Abwanderung von Inhalten ins Netz in den nächsten Jahren verändere.
Den beiden TV-Konzerne läuft die Zeit davon, denn der Markt ist stark umkämpft. Experten rechnen schon seit längerem damit, dass das US-amerikanische Web-TV-Portal Hulu, das die Medienriesen ABC-Disney, NBC Universal und Fox gemeinsam betreiben, demnächst auf den europäischen und insbesondere den deutschen Markt drängen könnte. [mw]
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