Die großen US-Kabelbetreiber beklagen geringere Einnahmen im Pay-per-View-Bereich. Der Grund: Zuschauer schauen sich Pornos verstärkt im Internet und nicht im Fernsehen an.
Auf den Bilanzpresse Konferenzen von DirecTV und Time Warner Cable sprachen zwei der großen TV-Kabelkonzeren erstmals über die zurückgehenden Einnahmen aus Erotik-Sendungen. Time Warner bezifferte die rückläufigen Umsätze auf ein Drittel der 14 Millionen Dollar Verlust im Video-on-Demand-Bereich, berichtete das „Wall Street Journal“ am Freitag.
Während die Erlöse bei den Video-on-Demand-Angeboten 2008 einen Spitzenwert von über einer Milliarde Dollar erreichten, haben Kabel- undSatellitenkonzerne nach Angaben des Marktforschers SNL Kagan im vergangenen Jahr rund 899 Millionen US-DollarUmsatz mit Abruffilmen gemacht. 2011 rechnet der Marktforscher mit einem weiteren Rückgang.
Schuld für die Verluste in dem kleinen, aber profitablenPay-per-View-Bereich sei das Internet. Bei den meistenKabelnetzbetreibern kostet ein erotischer Film mit 9,98 Dollar dasDoppelte eines aktuellen Hollywoodfilms. Online boomt hingegen dasErotik-Angebot, sowohl das kostenpflichtig als auch das kostenlose.
Vor allem „Amateur“-Videos würden sich steigender Beliebheit erfreuen. Tom Hymes, Senior Editor bei Adult Video News, einer Fachzeitschrift für die Erotikindustry, erklärte gegen über dem „Wall Street Journal“, dass die Qualität bei Pornos im Gegensatz ur Qualität bei Kinofilmen für Zuschauer häufig keine wichtige Rolle spiele. Der Inhalt sei das Wichtige und den gebe es massig kostenlos im Internet.
Das zeigen auch die Nutzungszahlen. Während im TV der Erotik-Bereich schrumpft, steigen sowohl die Nutzungszahlen als auch die Nutzungsdauer von Internet-Angeboten. Seit 2008 habe sich die durchschnittliche Verweildauer auf Erotik-Seiten um 26 Prozent auf acht Minuten und 35 Sekunden erhöht, berichtete der Marktforscher von Experian Hitwise. [js]
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