Der Spardruck, dem sich der Westdeutsche Rundfunk beugen muss, fordert ein neues Opfer. Nachdem in den kommenden Jahren bereits 500 Jobs gestrichen werden, setzt der WDR nun auch beim Programm die Schere an. Künftig wird es am Samstag keine „Lokalzeit“ mehr geben.
Der WDR muss den Gürtel künftig deutlich enger schnallen. Ab 2016 stehen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt rund 100 Millionen Euro jährlich weniger zur Verfügung, um Programm, Verwaltung und Co. zu finanzieren. Aus diesem Grund hat sich der WDR eine strikte Spar-Kur verordnet, um die eigenen Ausgaben entsprechend zu senken. Nun setzt der Sender auch erstmals beim Programm die Schwere an, denn wie WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn am Dienstag in Köln mitteilte, wird es ab nächstem Jahr keine „Lokalzeit“ am Samstag mehr geben.
Das halbstündige Nachrichtenmagazin, dass – wie der Name schon sagt – über regionale Eregnisse berichtet, soll künftig dann nur noch von Montag bis Freitag im Programm des WDR zu sehen sein. Auf Dauer könnte man sich die insgesamt elf „Lokalzeiten“ sonst nicht mehr leisten, erklärte Schönenborn den angekündigten Einschnitt.
Erst Mitte Juni hatte Intendant Tom Buhrow eine andere „schmerzhafte Entscheidung“ verkündet. Aus Kostengründen sollen bis 2020 insgesamt 500 Planstellen gestrichen werden. „Der Stellenabbau ist eine schmerzhafte, aber zwingende Entscheidung. Nur so bleiben wir aus eigener Kraft handlungsfähig und können den WDR steuern“, so Buhrow. Das Programm sollte den Spardruck so wenig wie möglich zu spüren bekommen, doch gänzlich könne das nicht vermieden werden, kündigte der Intendant weiter an. Mit der „Lokalzeit“ am Samstag wird hier nun ein erster Schritt gemacht. [fm]
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