Fast 20 Prozent der der 2010 neu eingestellten Mitarbeiter des WDR verfügen über einen Migrationshintergrund. Intendantin Monika Piel sieht daher Integration als wichtige Aufgabe für den Sender. Der Rundfunkrat hat diese Zielsetzung begrüßt.
Der WDR werde auch in Zukunft multikulturell ausgerichtet bleiben, sowohl im Programm als auch in der Personalpolitik, gab der Sender in einer Mitteilung vom Freitag bekannt. „Integration ist und bleibt für den WDR eine entscheidende Gestaltungsaufgabe. Die Integrationsdebatte ist nicht frei von Emotionalisierung und Ängsten. Gerade letztere müssen wir ernst nehmen und ihnen mit Fakten, neuen Erkenntnissen und ermutigenden Beispielen entgegenwirken.“, sagte Piel anlässlich des 7. Integrationsberichts, den der Integrationsbeauftragte des Senders, Gualtiero Zambonini, dem Rundfunkrat vorstellte.
Ruth Hieronymi, Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats, sprach von einer ermutigenden Entwicklung im WDR, die vom Rundfunkrat sehr begrüßt werde, zumal das Gremium selbst sich seit langem intensiv mit dem Thema Integration als gesamtgesellschaftlicher Aufgabe befasse: Sie freue sich über die programm- und personalpolitischen Entwicklungen, sehe aber noch Entwicklungspotenzial. „Um so wichtiger wird in Zukunft sein, die Rolle des WDR als öffentlich-rechtlicher Sender mit einem klaren Auftrag auch in Richtung Migrations- und Integrationsthemen zu stärken“, sagte Hieronymi.
Gualtiero Zambonini hob den Reflexionsprozess hervor, der während und nach der Sarrazin-Debatte in den Redaktionen angestoßen worden sei. Die Programmredaktionen setzten sich beim Thema Kulturelle Vielfalt und Integration für Nachhaltigkeit ein. Im Mittelpunkt stehe dabei der aufrichtige Umgang mit Defiziten und Chancen des Integrationsprozesses.
Zambonini machte weiterhin deutlich, dass Integration eine strategische Herausforderung und eng mit dem demographischen Wandel verknüpft sei. Fast 40 Prozent der unter 18-jährigen in NRW besäßen eine Zuwanderungsbiografie: „Kulturelle Vielfalt gehört für das junge Publikum heute zur Lebenswirklichkeit, ja, zur Alltagsnormalität“. [rh]
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