
Überraschendes Ende einer WDR-Karriere: Die Intendantin Monika Piel will ihr Amt niederlegen, sobald die Nachfolge geregelt ist. Die 61-Jährige gibt persönliche Gründe an.
Die Intendantin des Westdeutschen Rundfunks, Monika Piel, hört vorzeitig auf.Aus persönlichen Gründen werde sie ihre Tätigkeit beenden, sobald die Nachfolgegeregelt ist, berichtete der WDR. Darüber habe Piel (61) am Freitag dieVorsitzenden von Rundfunkrat und Verwaltungsrat informiert. Der Rundfunkratkommt am Montag zu seiner nächsten Sitzung zusammen.
Nähere Angabenüber die Piels Gründe machte der Sender nicht. Die 61-Jährige ist seit 2007Intendantin der größten ARD-Anstalt. Der Rundfunkrat verlängerte erst imvergangenen Jahr ihre Intendanz bis 2019. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.2011 und 2012 war sie als erste Frau ARD-Vorsitzende.
Piel ist nicht unumstritten. In die Kritik geriet sie etwa wegen ThomasGottschalks Quotenpleite in der ARD. Den Streit mit den Zeitungsverlegern um die „Tagesschau“-App konnte sie nicht beilegen. Kritiker werfen ihr außerdem vor,den Widerstand gegen die Reform der Kulturwelle WDR3 unterschätzt zuhaben.
Die Rundfunkratsvorsitzende Ruth Hieronymi hatte nach derWiederwahl Piels Ende Mai vergangenen Jahres gesagt: Piel habe stets die Bürgerund damit auch deren Vertreter, nämlich den Rundfunkrat, «sehr im Blick». Siearbeite konstruktiv-kritisch und „auf Augenhöhe“ mit dem Aufsichtsgremiumzusammen.
Piel ist seit mehr als 30 Jahren für den WDR tätig. 1978fing sie als Redaktionsassistentin im Hörfunk an, wurde später Redakteurin,Moderatorin, Parlamentskorrespondentin, Wirtschaftschefin und Hörfunkdirektorin.Von 2001 bis 2007 moderierte sie den ARD-Presseclub. [dpa]
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