Monika Piel, aktuelle Intendantin des WDR und ARD-Chefin, soll nach dem Willen des Rundfunkrates am 30. Mai für eine weitere Amtsperiode betätigt werden. Piel würde dann bis 2019 im Amt bleiben.
„Der Rundfunkrat hat einstimmig entschieden, keine Ausschreibung vorzunehmen“, sagte die Rundfunkratsvorsitzende Ruth Hieronymi am Freitag in Köln. „Dies vor dem Hintergrund, dass eine grundsätzliche Bereitschaft besteht, Frau Piel erneut zu wählen“. Sie könne natürlich nicht voraussehen, wie die einzelnen Rundfunkratsmitglieder abstimmen würden, aber im Moment deute alles darauf hin, dass einer Wiederwahl von Piel nichts im Wege stehe.
Piel ist seit 1. April 2007 Intendantin der größten ARD-Anstalt. Ihr derzeitiger Vertrag läuft noch bis zum 1. April 2013. Im Falle ihrer Wiederwahl bliebe sie bis zum 31. März 2019 im Amt.
Piel, seit Anfang 2011 auch ARD-Vorsitzende, war zuletzt des öfteren in die Kritik geraten, zum Beispiel wegen der Quotenpleite von Thomas Gottschalk, dem anhaltenden „Tagesschau“-App-Streit mit den Zeitungsverlegern und einer umstrittenen Reform der Kulturwelle WDR 3. Hieronymi sagte dazu, natürlich sei nicht jeder mit allem zufrieden, das könne aber auch gar nicht anders sein. Das Gottschalk-Experiment zum Beispiel sei zwar offenkundig gescheitert, aber dennoch sei es grundsätzlich richtig, im Vorabend-Programm auch neue Formate zu erproben.
Für den Rundfunkrat hätten Fortschritte in vier wichtigen Bereichen den Ausschlag gegeben: bei der Schärfung des öffentlich-rechtlichen Profils etwa durch mehr Sondersendungen zu aktuellen Themen; bei der Positionierung der öffentlich-rechtlichen Angebote trotz geringerer Gebührenerträge; bei den Bemühungen um mehr jüngere Hörer und Zuschauer; und bei der Stärkung des Rundfunkrats als Vertretung der Allgemeinheit. Bei diesem letzten Punkt nannte Hieronymi als Beispiel die Verhandlungen über den umstrittenen Ankauf von Übertragungsrechten für Boxkämpfe. Nachdem sich dagegen in mehreren Rundfunkräten Widerstand geregt hatte, war der Vertrag noch einmal geändert worden. [dpa/rh]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com