WDR-Intendant Buhrow wirbt für europäische Digitalplattform

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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WDR-Intendant Tom Buhrow hat die Forderung nach einer europäischen Digitalplattform als Alternative zu US-Giganten wie Amazon, YouTube und Netflix bekräftigt.

„Das ist eine große Vision, und sie ist größer als der öffentlich-rechtliche Rundfunk“, sagte er am Mittwoch bei den Medientagen Mitteldeutschland in Leipzig. Es handele sich um ein gesellschaftliches Projekt mit dem Ziel, dass es eine europäische Alternative gebe, wo man nicht den kommerziell gesteuerten Algorithmen der US-Internetriesen ausgeliefert sei. Potenzielle Partner könnten neben allen Qualitätsmedien auch Universitäten und Kulturinstitute mit ihren vielfältigen Inhalten sein, skizzierte er die Idee des ARD-Vorsitzenden Ulrich Wilhelm (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).

Auch Medienpolitiker Rainer Robra, Chef der Staatskanzlei von Sachsen-Anhalt, kann der Idee viel abgewinnen. Angesichts der Marktmacht der anderen Plattformen außerhalb Europas sei es wichtig, darüber nachzudenken. Finanziert werden könnte ein solches Projekt beispielsweise durch die Milliarden-Bußgelder, die die Europäische Union gegen die US-Giganten verhängt habe.

Professor Christoph Neuberger von der Ludwig-Maximilians-Universität in München warf die Frage auf, was der Auftrag eines solchen europäischen Projekts wäre: „Allein mit einer Super-Mediathek ist da noch keine Lösung gefunden“, sagte der Kommunikationswissenschaftler. Nötig sei eine moderierte Plattformen, wo die europäischen Themen diskutiert würden.

Bei den Medientage Mitteldeutschland diskutieren seit Dienstag Intendanten, Entwickler, Chefredakteure, Hochschulprofessoren, Politiker, Unternehmer und Regulierer über medienpolitische Fragen und technologische Trends. [dpa]

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