Der Westdeutsche Rundfunk als federführender Sender für die Vorabendsendung „Gottschalk live“ hat eine Vorabmeldung der „Zeit“ zurückgewiesen. Die Wochenzeitung hatte am Mittwoch berichtet, das die ARD den Produktionsvertrag an den Kontrollgremien der Sender vorbei mit der Degeto eingefädelt hatte.
Der WDR bezeichnete die Vorabmeldung nun als irreführend. In einer Mitteilung vom Mittwochnachmittag stellte die Rundfunkanstalt klar: „Maßgeblich für die Frage, ob die Gremien einzubinden sind, ist die Frage, ob der WDR sachlich und finanziell verpflichtet ist, das heißt ob Verträge aus Gebührenmitteln finanziert werden.“ Beides sei nicht der Fall. „Der WDR ist nicht verpflichtet und zahlt keinen Cent aus Gebührenmitteln“, hieß es weiter.
Bei der Sendung „Gottschalk live“ sei nicht anders verfahren worden als bei allen anderen Vorabendproduktionen. „Die Finanzierung erfolgt ausschließlich über Werbeeinnahmen und die Etatverantwortung liegt daher bei den Werbegesellschaften“, so der WDR. Diese Vorgehensweise gelte seit Harmonisierung des ARD-Vorabendprogramms 1993/94. „Von einer Umgehung der Gremien kann deshalb keine Rede sein.“
Wie die Zeit am Mittwoch in ihrer Vorabmeldung schrieb, hätten Recherchen der Wochenzeitung ergeben, dass die verantwortlichen Intendanten im Senderverbund den gleichen Weg wie schon bei Entertainer Harald Schmidt im Jahr 2004 gewählt hätten.
Nun erwäge Michael Kroemer, Mitglied im Verwaltungsrat des WDR und Aufsichtsrat der WDR Mediagroup, bei der nächsten Aufsichtsratssitzung der WDR Mediagroup am 30. März Einsichtnahme in den Vertrag zu fordern. Der WDR und seine Werbetochter WDR Mediagroup sind innerhalb der ARD für „Gottschalk live“ zuständig. So hatten es die Intendanten vor Beginn der Sendung vereinbart. [su]
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