
Im Zuge von Sparmaßnahmen will der WDR beim Tochterunternehmen Media Group bis zu 170 Stellen streichen. Jetzt wehren sich die Arbeitnehmervertreter. Der Betriebsrat wirft der Anstalt vor, gegen das Betriebsverfassungsgesetz verstoßen zu haben.
Der Betriebsrat des WDR kritisiert die geplanten Sparmaßnahmen scharf. Am Montag gab der WDR bekannt, bis zu 170 Stellen beim Tochterunternehmen WDR Media Group streichen zu wollen. Nach Auffassung der Arbeitnehmervertreter verstößt der Vorgang gegen das Betriebsverfassungsgesetz. Die Arbeitnehmer hätten nämlich erst zeitgleich mit der Öffentlichkeit von den Stellenstreichungen erfahren. Damit hätte die WDR-Führung dem Betriebsrat eine mögliche Einflussnahme verweigert.
Michael Höch, Mitglied des Betriebsrats, fand klare Worte in Richtung Geschäftsführung: „Wir lassen uns nicht weiter an der Nase herumführen.“ Auch ärgert sich der Betriebsrat darüber, dass niemand aus dem Aufsichtsrat des WDR sich zu den Vorwürfen äußern wollte. „So müssen wir unsere Ansichten nun über andere Wege formulieren. Das ist sehr schade.“
Die Arbeitnehmervertreter befürchten durch die Stellenkürzungen deutliche Qualitätseinbußen. Außerdem werde die Präsenz des WDR in der Öffentlichkeit darunter leiden, meinte Betriebsratsvorsitzender Georg Schramreck. Der WDR will die Stellen bis 2022 abbauen, um nach eigenen Angaben „schlankere“ und „effizientere“ Strukturen zu schaffen. [km]
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