Zum Witzpreis: Wegen der Fokussierung auf den Mobilfunk will T-Mobile US sein im Zuge der Übernahme von Sprint mit gekauftes Festnetz-Geschäft abstoßen.
Festnetz-Geschäft bei Sprint-Übernahme mitgekauft
Für den symbolischen Preis von einem Dollar solle das gesamte Segment an Internetanbieter Cogent Communications gehen, hieß es am Mittwoch in einem bei der US-Börsenaufsicht eingereichten Dokument. Der Schritt war erwartet worden.Der Deal soll in der zweiten Hälfte 2023 abgeschlossen werden. Die Tochter der Deutsche Telekom rechnet wegen des Verkaufs mit einer Belastung des Vorsteuerergebnisses von etwa einer Milliarde Dollar im dritten Quartal.
Deal enthält Gegenleistungen von Congent
Darin enthalten sind neben einer Wertanpassung für das Festnetz-Geschäft auch 700 Millionen Dollar für sogenannte IP-Transit-Dienstleistungen mit einer viereinhalbjährigen Laufzeit, die T-Mobile an Cogent zahlt. Damit werden Daten korrekt ins Internet gesendet und können dort empfangen werden.
Eigene Aktien sollen zurückgekauft werden
T-Mobile US hat zudem den Rückkauf eigener Anteile im zweistelligen Milliardenbereich angekündigt. Das Volumen des vom Führungsgremium des Konzerns beschlossenen Aktienrückkaufs belaufe sich auf bis zu 14 Milliarden Dollar (rund 14 Mrd Euro). Das Aktienrückkaufprogramm laufe bis Ende September 2023, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Bellevue mit. Der genaue Zeitpunkt der Käufe sei noch offen – in diesem Jahr könnten Aktien für bis zu drei Milliarden Dollar zurückgekauft werden.
Das Programm könnte ein Teil der Maßnahmen sein, mit dem die Deutsche Telekom ihren Anteil an dem Unternehmen auf mehr als 50 Prozent heben könnte. Wenn die zurückgekauften Aktien eingezogen werden, sinkt die Anzahl aller Anteile und die Beteiligung der Telekom steigt automatisch. Die Telekom kontrolliert den US-Mobilfunker zwar und konsolidiert das Ergebnis von T-Mobile US bereits in die eigene Bilanz, hat aber noch nicht die Mehrheit. Diesen strebt der Bonner Konzern allerdings an. Das Geschäft von T-Mobile US hat sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt.
Zuletzt steuerte T-Mobile US den Großteil zum operativen Gewinn der Deutschen Telekom bei. An der Börse ist die Aktie des US-Mobilfunkunternehmens in diesem Jahr kräftig gestiegen, nachdem sie in der zweiten Jahreshälfte 2021 eine kleine Schwächephase hatte. Ende August näherte sich der Kurs wieder dem Rekordhoch von 150,20 Dollar aus dem Sommer 2021. An der Börse war T-Mobile US zuletzt etwas mehr als 180 Milliarden Dollar wert. Das rund 48-prozentige Aktienpaket ist damit umgerechnet fast 88 Milliarden Euro wert. Zum Vergleich: Die Telekom selbst kommt derzeit auf fast 94 Milliarden Euro.
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