Alarmiert durch die steigende Zahl an Cyber-Attacken und den scheinbaren Einfluss auf den Ausgang der US-Wahl will das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) für die Bundestagswahl 2017 vorsorgen und erprobt bereits Abwehr-Konzepte.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) befürchtet ähnliche Cyber-Aktivitäten und Manipulationsversuche wie in den USA auch zur Bundestagswahl 2017 in Deutschland. Das BSI beschäftige sich deshalb intensiv mit dem Thema der möglichen Beeinflussung von Wahlen, teilte die Behörde am Freitag mit. Dabei gehe es sowohl um Cyber-Angriffe als auch um automatisierte Meinungsverbreitung im Netz und in den Sozialen Netzwerken. „Wir tauschen uns in diesem Kontext auch mit anderen europäischen Ländern aus, in denen demnächst Wahlen sind, wie beispielsweise Frankreich“, erklärte BSI-Präsident Arne Schönbohm.
Zur Bundestagswahl würden derzeit verschiedene Konzepte erprobt. Bei der automatisierten Verbreitung von Meinungen im Netz sieht Schönbohm auch die Netzwerke in der Pflicht. „Wenn diese von sich aus die Maschinen-gesteuerten Meinungsäußerungen herausfiltern würden, dann wäre dies ein wesentlicher Beitrag zur Lösung des Problems.“
Aktuell werfen die USA Russland auch vor, mit automatisiert gestreuten Meinungen gezielt den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl manipuliert zu haben. Mit Fehlinformationen oder gefälschten Nachrichten sei im Netz und in sozialen Netzwerken versucht worden, die Stimmung zugunsten Donald Trumps zu lenken. [dpa/buhl]
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