Der Verband privater Rundfunk- und Telemedien (VPRT) geht mit der Einschätzung des Präsidenten der Bayerischen Landesanstalt für neue Medien (BLM) konform, wonach die Werbezeiteinregelungen für die privaten Free-TV-Sender reformiert werden sollten. Insbesondere die starre Stundenregelung, welche die Werbezeit pro Stunde festlegt, solle entfallen.
Ende Oktober war Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), mit dem Vorschlag vorgeprescht, die Werbezeit-Beschränkungen für die privaten TV-Sender zu lockern. So soll dem Fernsehen im Wettbewerb mit dem Werbemedium Internet mehr Flexibilität zuzugestanden werden (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Eine Einschätzung, die man auch beim Verband privater Rundfunk- und Telemedien (VPRT) teilt. Wie VPRT-Geschäftsführer Claus Grewenig gegenüber DIGITALFERNSEHEN.de mitteilte, sei es notwendig, dass die Politik vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen im Bereich Smart TV möglichst schnell eine kohärente Regulierung schafft.
Gebraucht werde entweder ein Level-Playing-Field, in dem der Rundfunk allgemein dereguliert werde, oder eine entsprechend faire Regulierung, „die den Sonderstatus für den Rundfunk beibehält, aber seine Privilegien an die Marktgegebenheiten anpasst“. Dazu gehöre auch eine Flexibilisierung der Werberegelungen. „Hier sollte insbesondere die starre Stundenregelung entfallen und eine flexiblere Verteilung über den Tag möglich sein sowie die Einfügevorgaben, z. B. durch eine generelle Zulässigkeit von Einzelspots, angepasst werden“, so Grewenig. Die Stundenregelung schreibt aktuell eine Werbedauer von maximal 12 Minuten pro Stunde vor.
Angst vor sinkender Akzeptanz durch die Zuschauer hat der VPRT-Geschäftsführer dabei nicht: „Sie können davon ausgehen, dass bei der Einfügung von Werbung die Zuschauerakzeptanz ein wichtiges Kriterium für den Sender bleibt“, sagte er. Ziel einer Flexibilisierung der Werberegelungen sei es, nicht nur Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch zusätzliche Akzeptanz zu gewinnen. [ps]
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