Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien kritisiert die Einführung der neuen ARD-Audio-App scharf. Die App sei ein weiterer Beweis dafür, dass die Politik öffentlich-rechtliches Radio grenzenlos gewähren lässt.
Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien hat die Pläne zur Einführung einer neuen ARD-App, die alle Audioangebote des Senderverbunds bündeln soll, scharf kritisiert. Der Vorsitzende des Fachbereichs Radio und Audiodienste im VPRT, Klaus Schunk, meinte: „Die Ankündigung der ARD, ihr Angebot um eine gebündelte Audio-App erweitern zu wollen, ist ein neuerlicher Beweis dafür, dass die Politik öffentlich-rechtliches Radio grenzenlos gewähren lässt! Stattdessen übt sich die verantwortliche Medienpolitik in einer verantwortungslosen Zuschauerposition und sieht tatenlos zu.“
Um die Medienvielfalt in Deutschland zu gewährleisten, müsse der Gesetzgeber stärker darauf achten, dass die Wettbewerbsbedingungen im dualen System und im internationalen Bereich einheitlich gelten. Internationale Unternehmen könnten derzeit unreguliert mit neuen Produkten auf den Markt kommen. Außerdem würde die ARD sich mit einem neuen Angebot nach dem anderen politisch verselbständigen.
Schunk weiter: „Wenn schon die ARD-Vorsitzende Prof. Dr. Karola Wille der Audio-App als ‚Content Netzwerk‘ eine so große eigenständige Bedeutung beimisst, Streamingdienste übertrumpfen und die Echokammern der sozialen Netzwerke eindämmen zu können, kann die Politik eben dieses Angebot unmöglich ohne einen Drei-Stufen-Markttest und ohne gesonderte Prüfung als bundesweites Angebot laufen lassen.“ Der Vorgang zeige, dass die ARD nicht zu einem fairen Wettbewerb fähig sei. [km]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com