VPRT: „Regelungen für TV-Werbung müssen flexibler werden“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Das Fernsehen steht als Werbemedium unter immer größerem Druck durch das Internet. Nicht zuletzt dank Smart TV drängt das Netz mittlerweile auch massiv auf den TV-Schirm selbst. Gegenüber DIGITALFERNSEHEN.de erklärte Claus Grewenig, Geschäftsführer des Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), was seiner Meinung nach nötig ist, um das Fernsehen als Werbemedium zu stärken.

Herr Grewenig, derzeit ist die Werbezeit der privaten TV-Sender auf 12 Minuten je Stunde beschränkt. In welchem Maße wäre eine Ausweitung der Werbezeiten nach Meinung des VPRT sinnvoll?
 
Claus Grewenig: Der VPRT spricht sich vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen im Bereich Smart TV und der damit einhergehenden Konvergenz dafür aus, dass die Politik schnellst möglich eine kohärente Regulierung schafft. Wir brauchen entweder ein Level Playing Field, in dem der Rundfunk dereguliert wird, oder eine faire Rundfunkregulierung, die den Sonderstatus für den Rundfunk beibehält, aber seine Privilegien an die Marktgegebenheiten anpasst. Dazu gehört in jedem Fall auch eine Flexibilisierung der Werberegelungen. Hier sollte insbesondere die starre Stundenregelung entfallen und eine flexiblere Verteilung über den Tag möglich sein sowie die Einfügevorgaben, zum  Beispiel durch eine generelle Zulässigkeit von Einzelspots, angepasst werden.

Glauben Sie, dass eine reine Ausweitung der Werbeblöcke ausreichend wäre, um die Attraktivität des Fernsehens als Werbeplattform zu erhöhen oder wäre es generell erst einmal sinnvoller, den Sendern mehr Flexibilität bei der Verteilung der Werbung, etwa auf besonders attraktive Sendeplätze zu ermöglichen?
 
Grewenig: Wir brauchen insgesamt Deregulierung. Priorität hat dabei aber sicher die Schaffung von mehr Flexibilität – hier sind wir auf einer Linie mit BLM-Präsident Siegfried Schneider. Wir dürfen nicht vergessen, dass das engmaschige Regulierungsnetz der Werbung so für keinen reinen Internetanbieter gilt.
 
Haben Sie Befürchtungen, dass eine Ausweitung der Werbeblöcke der Akzeptanz der Privatsender bei den Zuschauern abträglich sein könnte?
 
Grewenig: Sie können davon ausgehen, dass bei der Einfügung von Werbung die Zuschauerakzeptanz ein wichtiges Kriterium für den Sender bleibt. Die privaten Sender wollen mit der Flexibilisierung nicht Zuschauer verlieren, sondern zusätzliche Wettbewerbsfähigkeit und Akzeptanz gewinnen.
 
Würden sich die Privatsender generell neue Modelle für die Fernsehwerbung wünschen, mit denen sich die Akzeptanz dieser bei den Zuschauern erhöhen ließe?
 
Grewenig: Selbstverständlich brauchen wir hier einen gewissen Spielraum, um auch neue Werbeformen testen zu können. Gerade wenn diese von den Zuschauern gut angenommen werden, muss man sich angesichts des inzwischen herrschenden Wettbewerbs der Inhalteanbieter schon wundern, wenn uns die Aufsicht hier bei der geringsten Neuerung erschwert, attraktive Modelle für Werbekunden und Zuschauer auszuprobieren.
 
Vielen Dank für das Gespräch. [ps]

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22 Kommentare im Forum
  1. AW: VPRT: "Regelungen für TV-Werbung müssen flexibler werden" Das Internet ist keine Konkurrenz da es genauso von Werbung "verseucht" ist. Flexiblere Werbezeiten bedeuten nur noch mehr Werbung pro Film.
  2. AW: VPRT: "Regelungen für TV-Werbung müssen flexibler werden" Ich habe nichts dagegen das man die Werbezeiten flexibler handhabt und dabei auch mehr Werbung senden will. Schließlich leben die Sender davon und nicht von den dann noch mehr genervten Zuschauern Wo bleibt eigentlich die versprochene Preiserhöhung von HD+? Deutschland ist doch der einzige wachsende Markt und gehört bis aufs Blut gemolken und mit Restriktionen überzogen
  3. AW: VPRT: "Regelungen für TV-Werbung müssen flexibler werden" Gabs doch schon vor Monaten! Wird aber Zeit für die nächste! Als Geschäftsidee. Warum gibts keinen Pay-TV sender der für einen Cent zu abonieren ist (ohne Werbung natürlich!) und dann täglich seine Abopreise verdoppelt. Mindestlaufzeit ist 1Monat.
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