Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) hat mit Unverständnis auf die gemeinsame Meldung der Werbetreibenden-Verbände OWM und OMG reagiert, wonach eine Reduzierung der Werbezeiten beim ARD-Hörfunk dem Medium Radio insgesamt schaden würde. Der Verband fordert eine sachliche Diskussion.
Am Donnerstag hatten die Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) und die Organisation der Mediaagenturen im GWA (OMG) eine gemeinsame Stellungnahme abgegeben, nach der eine Reduzierung der Werbezeiten bei den Radiosendern der ARD die Attraktivität des Radios als Werbeplattform insgesamt schmälern würde (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Der VPRT, der gemeinsam mit den Landesmedienanstalten zuletzt für den ARD-Hörfunk eine Reduzierung der Werbezeiten auf werktäglich 60 Minuten forderte, hat dieser Einschätzung am heutigen Freitag entschieden widersprochen.
Als Beispiel für die erfolgreiche Werbebeschränkung beim öffentlich-rechtlichen Hörfunk nennt der VPRT den Norddeutschen Rundfunk (NDR). Dieser habe die Reduzierung der Werbezeiten auf eine Stunde bereits vor einiger Zeit erfolgreich durchgeführt. Die Attraktivität des Hörfunks als Werbeplattform sei durch diesen Schritt nicht geschmälert worden.
Dem VPRT geht es nach eigenen Angaben darum, durch eine Reduzierung der Werbung in den Radiosendern der ARD das bestehende Ungleichgewicht zwischen privaten- und öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten abzubauen. Klaus Schunk, Vizepräsident des VPRT, regte dazu an: „Alle Betroffenen sollten diese Debatte gemeinsam versachlichen, statt stereotyp ihre altbekannten und sicherlich gut gemeinten Positionen auszutauschen.“ Er plädiert zunächst für umfassende Untersuchung der Auswirkungen einer Harmonisierung der ARD-Radiowerbung. [ps]
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