Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien VPRT meint zum Start des neuen Digitalradiostandards DAB Plus, dass dieser nicht den bestehenden UKW-Markt gefährden dürfe. Außerdem sei die Auswahl an Endgeräten zu begrenzt.
Schließlich ermögliche der UKW-Markt erst weitere Investitionen in die digitale Zukunft, teilte der Verband am Freitag mit. Weiterhin hänge der erhoffte Erfolg des neuen Standards davon ab, über welche Reichweite DAB Plus beim Marktstart verfügt und inwieweit die Hörer das neue Digitalradio annehmen. Dazu müssten in den kommenden vier Jahren noch 16 Millionen Endgeräte an die Radiohörer gebracht werden.
Nur bei einem Erfolg des Standards wären die privaten Radiosender in der Lage, Reichweite aufzubauen und sich zu refinanzieren, meinte Klaus Schunk, Vizepräsident und Fachbereichsvorsitzender des VPRT. Letztlich werde der Markt entscheiden, „ob es neben dem Internet Bedarf für einen spezifischen digitalen Radio-Verbreitungsstandard gibt“, sagte Schunk. Er gab zu bedenken, dass derzeit nur jeder zweite Deutsche DAB Plus empfangen könne und dass sich diesbezüglich auch mittelfristig nicht ändern werde. Daher sei der neue Standard für die Privaten nicht nur eine Chance, sondern auch ein wirtschaftliches Risiko. „Die technische und wirtschaftliche Testphase ist jetzt gestartet“, so Schunk.
Ausschlagebend werden auch die Preise und die technische Ausstattung der Endgeräte sein. Derzeit liege der durchschnittliche Preis bei 120 Euro. Vor allem für Autofahrer gebe es kaum Auswahl an entsprechenden Radios, die zudem mit einem zweizeiligem Display und fehlenden interaktiven Funktionen für den Empfang von Zusatzdiensten der Entwicklung hinterher hinken würden. [rh]
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