Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) hat den Vorschlag der Medienhüter begrüßt, eine Art „Belohnungssystem“ für qualitativ hochwertige Informationsangebote der privaten Rundfunkveranstalter einzuführen.
VPRT-Präsident Jürgen Doetz bekräftigte in einer Mitteilung des Verbandes vom Freitag die Forderung seines Verbandes nach einem medienübergreifenden, fairen Rechts- und Regulierungsrahmen. Der VPRT begrüße die Prüfung neuer Ansätze zur Rundfunkregulierung, die die Landesmedienanstalten am Donnerstag auf einem Symposium in Berlin vorgestellt hatten. Im gleichen Atemzug kündigte der Verband an, die Vorschläge auf ihre Nachhaltigkeit zu prüfen.
Die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) hatte auf Basis eines Gutachtens des Hans-Bredow-Instituts die Belohnung der privaten Medien für qualitativ hochwertige Informationsangebote zum Beispiel durch Lockerung der Werberegulierungen vorgeschlagen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Zudem regte DLM-Vorsitzenden Thomas Fuchs ein Prüfsystem an, anhand dessen die journalistische Qualität der Medienanstalten bestimmt werden könne.
Ein solches Anreizmodell könnte die Bereitschaft der privaten Veranstalter fördern, sich in einem schwieriger werdenden Wettbewerbsumfeld auch in den klassischen Public-Value-Programmbereichen weiter erfolgreich zu engagieren, betonte Doetz. Der VPRT-Präsident hält eine grundsätzliche Debatte zum Verhältnis der zunehmend schwindenden Rechte und fortbestehenden Pflichten für Rundfunkveranstalter gerade auch mit Blick auf den Wettbewerb durch Internetangebote für überfällig.
Die Rundfunkregulierung basiere nach wie vor auf Auflagen, Restriktionen, Kontrolle und Repressionen, sagte der VPRT-Funktionär. Es sei „höchste Zeit“, auf übergeordneter Ebene über eine neue Medienordnung ein faires Level-Playing-Field der Medien zu schaffen. Doetz führte weiterhin aus, dass alle privaten Rundfunkveranstalter ihren Teil zur medialen Vielfalt beitrügen, dafür jedoch anders als die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten keine Rundfunkgebühren erhielten.
Die privaten Medien würden zudem neben dem wirtschaftlichen einen erheblichen gesellschaftlichen Mehrwert schaffen, der angesichts der Herausforderungen in der digitalen Welt eine neue Medienordnung rechtfertige. Diese müsse sich auf dem Erhalt des vielfältigen Status quo im privaten Rundfunk und die Absicherung seiner Wettbewerbsfähigkeit fokussieren. [js]
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