In Deutschland regte der neue ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm vor einigen Tagen eine gemeinsame digitale Plattform von öffentlich-rechtlichen Sendern und privaten Verlagshäusern an.
In Österreich existiert seit Anfang 2017 die Austria Videoplattform (AVP) – aus Sicht des Österreichischen Rundfunks (ORF) ist das gemeinsame Projekt mit mehreren Verlagshäusern ein „herausragendes Beispiel“, wie Generaldirektor Alexander Wrabetz jetzt sagte.
Die AVP dient als eine Art Drehscheibe für Nachrichten-Videos, die von den Medienhäusern genutzt werden können. Mehr als 31 000 Filme wurden im ersten Jahr auf der AVP bereitgestellt, knapp 29 000 stammten allein vom ORF. In der Spitze würden die Beiträge mehr als eine Million Mal im Monat abgerufen. „Angesichts der Übermacht von Global Playern wie Google und Co. kann man dies gar nicht hoch genug einschätzen“, sagte Wrabetz.
Der ARD-Vorsitzende Wilhelm hatte vergangene Woche ein gemeinsames Plattform-Modell von Verlegern und öffentlich-rechtlichen Sendern ins Spiel gebracht, um der Dominanz internationaler Suchmaschinen Paroli zu bieten. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger reagierte zunächst zurückhaltend. „Priorität hat für den BDZV, dass Bund, Länder und die EU ein Wettbewerbsumfeld für den Erhalt der Vielfalt der Verlagsangebote gewährleisten“, hieß es vom Verband.
[dpa]
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