Mit dem Start der Ausschreibung für die TV-Rechte der Bundesliga ab 2017/18 steht die heiße Phase des Bieterwettkampfes unmittelbar bevor. Doch einer der potentiellen Bieter ist nun zum Sparen gezwungen, das drohende Haushaltsdefizit von Katar macht Al Jazeera zu schaffen.
Gerade hat die deutsche Fußball-Liga mit der Ausschreibung der TV-Rechte für die Bundesliga ab der Spielzeit 2017/18 begonnen, da zeichnet sich Bewegung auf dem Bietermarkt ab. Mit Al Jazeera könnte einer der mächtigen Bieter wegfallen, denn dem arabischen Nachrichtensender macht das Haushaltsdefizit in Katar zu schaffen, wodurch er nach eigenen Angaben zu einem Sparkurs gezwungen ist. 500 Stellen müssen weltweit gestrichen werden, besonders die Zentrale von Katar sei von dem Abbau betroffen. Generaldirektor Mostefa Souag bezeichnete den Stellenabbau als Teil einer „Initiative zur Optimierung der Arbeitskräfte“.
Erst im Januar hatte der Nachrichtensender die Schließung seines US-Ablegers bekannt gegeben, der mit der Streichung von 700 Stellen verbunden war. Ende April wird das Programm aus den USA eingestellt, mit dem die Araber 2013 groß durchstarten wollten – sich letztendlich aber nicht bewähren konnten. Seine Ursache hat der Sparkurs von Al Jazeera in der finanziellen Schieflage des Emirats Katar, das den Nachrichtensender finanziert. Die niedrigen Energiepreise werden erstmals seit 15 Jahren ein Haushaltsdefizit in dem Emirat, das seine Einnahmen aus dem Gas- und Ölverkauf bestreitet, verusachen.
Durch den Sparkurs des Nachrichtensenders könnte auch die Al-Jazeera-Tochtergesellschaft BeIn Sports gezwungen sein, beim Rechte-Einkauf auf die Bremse zu treten. Die Sportagentur hat sich in der Vergangenheit zahlreiche TV-Rechte an Sport-Highlights gesichert, darunter auch die Handball-WM. Auch bei der Vergabe der deutschen Top-Fußballspiele galten die Araber bisher als heißer Kandidat im Bieterwettstreit. Durch den Sparkurs könnte ihr Etat nun jedoch deutlich schmaler ausfallen – oder das Interesse ganz wegfallen. [kw]
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