Europas größter Elektronikhändler, die Metro-Tochter Media-Saturn, darf nach Prüfung der EU-Kommission den Online-Versandanbieter Redcoon schlucken. Bereits im März hatte der Konzern seine Kaufabsicht signalisiert.
Die europäischen Wettbewerbshüter gelangten zu dem Schluss, dass auch nach der Übernahme die Marktanteile des hervorgehenden Unternehmens „gering bleiben“. Außerdem werde es weiterhin „zahlreichen Wettbewerbern gegenüberstehen“, teilte die Behörde am Freitag in Brüssel mit. Zum Kaufpreis wurde nichts bekannt. Beide Partner hätten Stillschweigen über die Modalitäten vereinbart, hieß es.
Untersucht hatte Brüssel die Auswirkungen auf den Handel mit Elektronik- und Haushaltsgeräten – sowohl über das Internet als auch in den Geschäften. Schwerpunkt waren dabei die Märkte in Deutschland, Österreich, Italien, den Niederlanden und Polen. Der Chef des Handelskonzerns Metro, Eckhard Cordes, hatte im März eine Online-Offensive für die Elektronikketten angekündigt, die sich bisher mit dem Internetgeschäft schwer tun (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Redcoon wurde 2003 in Aschaffenburg gegründet und vertreibt ausschließlich über das Internet rund 24 000 unterschiedliche Produkte aus den Bereichen Unterhaltungselektronik, Computer, Foto, Telekommunikation, Haushaltsgeräte, Bücher, Heimwerken und Garten. Das Unternehmen ist in zehn europäischen Ländern aktiv und gehört heute mit mehr als drei Millionen Kunden und einem Umsatz von 354 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2009/2010 nach eigenen Angaben mit 485 Mitarbeitern zu den führenden unabhängigen Online-Elektronikhändlern Europas. [ar]
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