Der Intendant des Deutschlandradios, Willi Steul, hat seine Wiederwahl an die Spitze von Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur offenbar nur mit Absprachen im Hinterzimmer sichern können.
Wie sowohl aus Verwaltungs- als auch Hörfunkratskreisen bestätigt wird, sicherte Steul einflussreichen Gremienmitgliedern mündlich zu, sein Amt bei Erreichen der Altersgrenze von 65 Jahren niederzulegen, berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spigel“ am Sonntag vorab.
Steul ist 62. Seine zweite Amtszeit beginnt im April 2014 und würde so bloß noch zwei Jahre dauern – und nicht die vollen fünf Jahre, für die er offiziell bestätigt wurde. Steul fährt in seinem Sender einen umstrittenen Reformkurs. Redakteure und der Deutsche Musikrat kritisierten etwa die Einführung einer „Wortnacht“ öffentlich. Steul dementiert gegenüber dem Spiegel: „Ich habe für fünf Jahre kandidiert und bin für fünf Jahre wiedergewählt worden. Für eine kürzere Amtszeit hätte ich nicht zur Verfügung gestanden.“
In seiner neue Amtszeit will der Intendant nach eigenem Bekunden Akzentuierung der drei Programme vorantreiben. Dabei soll das klassische öffentlich-rechtliche Profil noch stärker betont werden. Auch den Ausbau des neuen Digitalradios im Übertragungsstandard DAB Plus will Steul weiter voranbringen. „Nur mit diesem Radio der Zukunft wird der Sprung aus der analogen Ecke in die moderne digitale Welt gelingen“, begründete der 62-Jährige vergangene Woche zu seiner Wiederwahl seinen Kurs. [fp]
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