Wegen des kurzfristigen Mitmischens eines Finanzinvestors war die Kabel-Deutschland-Übernahme durch Vodafone im September 2013 zu einer unerwarteten Zitterpartie für das Unternehmen geworden. Nun fordert der Vodafone-Chef eine stärkere Regulierung von Hedgefonds, die teilweise eine wirtschaftsschädigende Geschäftspolitik verfolgen würden.
Vodafone-Deutschland-Chef Jens Schulte-Bockum fordert eine stärkere Regulierung von Finanzinvestoren in Deutschland. Wie das „Manager Magazin“ in einer Vorabmeldung am Mittwoch berichtete, sieht der CEO des Telekommunikationsriesen im Agieren diverser Hedgefonds eine Gefahr für bestimmte wirtschaftliche Prozesse. „Gewinnmaximierung für Hedgefonds ohne Rücksicht auf betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Schaden ist generell ein sehr fragwürdiges Geschäftsmodell“, so Schulte-Bockum.
Hintergrund für den Anstoß am Gebaren der Hedgefonds dürfte dabei unter anderem die 2013 durchgeführte Übernahme des Kabelriesen Kabel Deutschland durch Vodafone sein. Diese war damals durch den kurzfristigen Einstieg des Finanzinvestors Elliott bei Kabel Deutschland zur Zitterpartie geworden. Der Investor ist dafür bekannt, unmittelbar vor Übernahmen in ein Unternehmen einzusteigen, um den Preis für den Käufer in die Höhe zu treiben.
Elliott hatte sich kurz vor der Übernahme im September 2013 innerhalb kürzester Zeit mehr als 11 Prozent der Aktienanteile des deutschen Kabelnetzbetreibers einverleibt. Vodafone selbst hatte jedoch den Erwerb von mindestens 75 Prozent der Unternehmensanteile zur Bedingung für eine erfolgreiche Übernahme gemacht und diesen Wert nur knapp erreicht. Laut Schulte-Bockum sei es einer Gesetzeslücke im deutschen Aktienrecht geschuldet, dass ein Finanzinvestor auf dem hiesigen Markt so aggressiv agieren könne.
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