
Paris/München – Der französische Medienkonzern Vivendi hält sich einen möglichen Einstieg bei Premiere weiterhin offen. Unklar ist, ob nach dem Murdoch-Einstieg tatsächlich noch ein ernstes Interesse besteht oder die Franzosen nur nicht als Verlierer gelten wollen.
Gegenüber der „Financial Times“ sagte der Vivendi-CEO Jean-Bernard Lévy, dass Premiere „ein natürliches potenzielles Ziel“ sei. Damit spielte der einflussreiche Medienmanager auf Synergie-Effekte an, die sich aus einer Verbindung mit der ebenfalls zu Vivendi gehörenden Canal-Plus-Gruppe ergeben.
Einschränkend fügte Lévy jedoch hinzu, dass Premiere bisher den Beweis, profitabel agieren zu können, noch schuldig sei. Am Mittwoch beflügelten erneute Gerüchte den Premiere-Kurs an der Frankfurter Börse: Unbestätigten Gerüchten zufolge soll sich Vivendi bereits 15 Prozent der Premiere-Aktien gesichert haben. Die Aktie stieg sofort um 2,34 Prozent auf 14,43 Euro. Premiere wollte sich gegenüber DIGITAL FERNSEHEN nicht zu den Gerüchten um einen Vivendi-Einstieg äußern.
Wie DIGITAL FERNSEHEN berichtete, soll Vivendi bereits die Bilanzen des Münchener Abo-Senders geprüft haben. Dabei wurden die Franzosen von einem Blitzkauf des Murdoch-Konzerns News Corporation überrascht, der die von Unitymedia gehaltenen Premiere-Anteile erworben hat. [lf]
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