Auch Proteste haben im Clinch von Vivendi und Mediaset nicht geholfen. Das französische Medienunternehmen sicherte sich weitere Anteile am Unternehmen des italienischen Ex-Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. Mediaset sieht darin eine „feindliche Eskalation“.
Trotz heftiger Proteste aus Italien hat der französische Medienkonzern Vivendi weitere Anteile am Fernsehunternehmen Mediaset gekauft. Der italienische Wirtschaftsminister Carlo Calenda bezeichnete das Vorgehen als „feindliche Eskalation“. Vivendi erreichte am Mittwoch die Marke von 20 Prozent der Anteile am Unternehmen des italienischen Ex-Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, wie die Franzosen in Paris mitteilten. Am Montag hatten sie noch bei 3 Prozent gelegen.
Vivendi hat damit innerhalb kürzester Zeit seine Ankündigung vom Montag wahr gemacht, bis zu 20 Prozent der Anteile an Mediaset kaufen zu wollen. Mediaset hatte Vivendi deshalb die Absicht einer „feindlichen Übernahme“ vorgeworfen. Berlusconis Unternehmensgruppe Fininvest erstattete Anzeige wegen Marktmanipulationen.
Vivendi und Mediaset liegen seit Monaten im Streit, nachdem der französische Konzern die Details einer vereinbarten Allianz neu aushandeln wollte. Eigentlich wollten die Unternehmen eine gemeinsame Plattform zum weltweiten Vertrieb von TV-Inhalten schaffen – in französischen Medien war von einem „europäischen Netflix“ die Rede gewesen. [dpa/kw]
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