Düsseldorf – Der Kölner Medienfirma Viva, die künftig zum US-Konzern Viacom gehören wird, steht möglicherweise eine Zersplitterung bevor.
Das berichtet das Handelsblatt. Der niederländische TV-Unternehmer John de Mol interessiert sich für die gewinnbringende Produktionstochter Brainpool („TV Total“, „Anke Late Night“). Das bestätigten Firmenkreise. Ein Sprecher von de Mol lehnte eine Stellungnahme ab, Brainpool-Chef Jürgen Grabosch war nicht zu erreichen.
Der „Big-Brother“-Erfinder de Mol ist bereits seit Mitte April über seinen im niederländischen Amstelveen ansässigen Fonds Talpa Beheer mit über fünf Prozent an der Viva Media AG beteiligt. Der TV-Unternehmer gilt als finanzstark. Er hat auf dem Höhepunkt des Börsenbooms für eine Milliardensumme seinen Produktionskonzern Endemol an den spanischen Telekomriesen Telefónica verkauft. Neben John de Mol wird seit Wochen auch der Medienmilliardär Haim Saban als Interessent für Brainpool genannt. Ob der künftige Viva- Mehrheitsaktionär Viacom überhaupt verkauft, ist aber offenbar noch nicht entschieden.
Das Bundeskartellamt hat die Viva-Übernahme durch Viacom bereits genehmigt. Morgen prüft die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) den Kauf. Widerstände werden aber nicht erwartet. Bis Ende August könnte Viacom dann über die Tochter Viacom Holdings Germany 75,74 Prozent an Viva offiziell übernehmen. [lf]
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