Verzicht auf Marke „Premiere“ schmälert Ergebnis um 256 Millionen Euro

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Die Pay-TV-Plattform Premiere kann im Fall einer Umbenennung hohe Abschreibungen verbuchen.

Im Prospekt zur Kapitalerhöhung vom April heißt es dazu: „Sollte sich der Vorstand dazu entschließen, die Verwendung der Marke Premiere einzustellen und sie durch eine andere Marke zu ersetzen, müsste der Wert des Markenzeichens Premiere abgeschrieben werden, wodurch sich Premieres Periodenergebnis um 256,4 Mio. Euro verringern würde.“

Solche finanztechnischen Rechnungen wirken sich dann positiv aus, wenn man mögliche Gewinne künstlich reduzieren will. Die technischen Kosten einer Namensumstellung dürften geringer ausfallen. Jedoch muss der neue Name auch innerhalb von Marketingkampagnen den neuen Kunden vermittelt werden.
 
Wenn die DF-Leser entscheiden dürften, würden sie weiter den Namen „Premiere“ bevorzugen, wie ein aktuelles Zwischenergebnis der Umfrage auf der DF-Startseite zeigt Demnach wollen 24 Prozent der Nutzer den alten Namen behalten, 17,6 Prozent der Nutzer fänden „Sky Deutschland“ gut. Fast 40 Prozent der DF.de-Leser ist der Name jedoch egal, „das Programm zählt“.
 
Die Umbenennung in „Sky Deutschland“ ist seit Monaten in der Diskussion. Die mögliche Namensänderung würde der Strategie des Großaktionärs News Corp. entsprechen. Der von Rupert Murdoch beherrschte Konzern nutzt den Sky-Namen für seine Pay-TV-Plattformen „BSkyB“ in Großbritannien und „Sky Italia“ in Italien. [mg]

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22 Kommentare im Forum
  1. AW: Verzicht auf Marke "Premiere" schmälert Ergebnis um 256 Millionen Euro Was heißt das genau? Dass die Marke Premiere 256 Mio wert ist? Aber das ist doch kein realer Wert, den man nehmen und dafür was kaufen kann. Das ist doch nur ein Buchwert, oder?
  2. AW: Verzicht auf Marke "Premiere" schmälert Ergebnis um 256 Millionen Euro Premiere muss als kapitalmarktorientiertes Unternehmen gemäß IFRS bilanzieren. Die Marke Premiere wird also zum Jahresabschluss anhand der Zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auf Abschreibungsbedarf (sogenannter Impairment Test) überprüft. Die Einheiten sind dabei so klein als möglich zu wählen. Sind die zukünftig zu erwartenden Geldströme aus der Marke höher als der Buchwert der Marke, so ist der Vermögensgegenstand nicht abzuschreiben. Prinzipiell stellt der Vermögensgegenstand schon einen gewissen Marktwert wieder.
  3. AW: Verzicht auf Marke "Premiere" schmälert Ergebnis um 256 Millionen Euro Blos dass die IFRS-Bilanzierung keine cash-wirksame Bilanzierung darstellt. Nur weil Premiere oder SKY dann den Markennamen abschreiben muss, heißt das noch lange nicht, dass die wieder zahlungsunfähig sind. Das ist alles recht kompliziert für den Otto Normalverbraucher zu verstehen. Das ist genauso, wenn ich z.B. ein bereits abgeschriebenes Auto im Unternehmen benutze: Das Ding ist zwar faktisch wertlos (da komplett abgeschrieben), aber für das Unternehmen kann es trotzdem noch benutzt werden und zur Einnahmeerzielung verwendet werden.
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