Die Rücktrittserklärung von Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg hat am Dienstag die Nation bewegt. Aus ungeklärten Gründen waren jedoch keine Live-Bilder von dem historischen Auftritt des CSU-Politikers im Fernsehen zu sehen.
Das Verteidigungsministerium hatte die Medien um 10.34 Uhr darüber informiert, dass zu Guttenberg um 11.15 Uhr eine Presseerklärung abgeben werde. Bei ARD, ZDF, Phoenix, N 24 und N-TV warteten die Zuschauer allerdings vergeblich auf Bilder aus dem Bendler-Block. Vertreter der Sender erklärten übereinstimmend, Kameras seien von Vertretern des Ministeriums lediglich für eine Aufzeichnung, nicht jedoch für die Live-Berichterstattung zugelassen worden.
„Es gab von unserer Seite keine Auflagen oder Einschränkungen“, dementierte ein Sprecher des Ministeriums am Nachmittag hingegen gegenüber mehreren Nachrichtenagenturen entsprechende Aussagen. Nichtsdestotrotz wurden die Zuschauer zum Zeitpunkt des Rücktritts auf sämtlichen Sendern nicht mit Live-Bildern, sondern mit Expertengesprächen und früheren Guttenberg-Äußerungen sowie Zusammenfassungen versorgt.
Ein Coup gelang hingegen dem Nachrichtensender N-TV. Die Reporterin vor Ort hielt laut Darstellung des Senders geistesgegenwärtig ihr Handy in die Höhe, als zu Guttenberg um 11.16 Uhr mit der Abgabe seiner Rücktrittserklärung begann. Somit konnte die RTL-Tochter im Gegensatz zu den Konkurrenten die Menschen vor den Bildschirmen zumindest akustisch am Abgang der einstigen CSU-Kanzlerhoffnung teilhaben lassen. [ar]
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