Der bekannte Rechenmeister Adam Ries hat Post von der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) erhalten.
Er möge doch bitte seine Fernseh- und Rundfunkgeräte anmelden, heißt es in dem Standardschreiben, das das Adam-Ries-Museum in Annaberg-Buchholz in Sachsen bereits im November erreichte. Was die Rechenkünstler von der GEZ übersehen hatten: Ries starb am 30. März 1559, vor knapp 450 Jahren.
Ein klärender Brief von Museumschefin Annegret Münch erreichte die GEZ nicht rechtzeitig, berichtete sie am Dienstag. So wurde der vermeintliche „Schwarzseher“ Ries wenige Wochen später erneut aufgefordert, seine Rundfunkteilnehmer-Nummer anzugeben.
Auch wenn Herr Ries weder Radios, Fernsehgeräte noch neuartige Rundfunkgeräte bereithalte oder nutze, solle er doch umgehend auf dem beigelegten Formular „in Blockschrift in den Farben Blau oder Schwarz“ antworten, bittet die GEZ. In Vertretung von Ries tat dies Annegret Münch.
Herr Ries habe keinen Wohnsitz in der Johannisgasse 23; dort befinde sich vielmehr das Adam-Ries-Museum. Im Übrigen sei Ries vor 450 Jahren gestorben, „wie uns aus einem an den sächsischen Kurfürsten August gerichteten Schriftstück bekannt ist“, schrieb die Leiterin des Ries-Museums.
Per Telefon ließen sich die Kontrolleure aber doch noch vom Tod des Mathematikers überzeugen.
Viele kennen den Rechenkünstler Adam Ries nur als Adam Riese. Dass er ihnen nur mit angehängtem „e“ bekannt ist, liege an einem grammatikalischen Relikt aus der Zeit des Mathematikers. „Damals wurden auch Personennamen dekliniert“, erklärte Münch. [mg]
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