
Berlin – Erneut haben die Drei-Stufen-Tests die Zeitungsverleger auf den Plan gerufen: Sie kritisieren die Tests als Freibrief für ARD-Onlineangebote, die nichts mehr mit Rundfunk zu tun haben.
Erst gestern wurde ein Test abgeschlossen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete) und wieder protestieren die Zeitungsverleger: „Der Drei-Stufen-Test wird zur Farce, die Rundfunkräte haben die Onlineauftritte der ARD einfach abgenickt“, kritisierte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Dietmar Wolff. Dass z. Bsp. das Textportal tagesschau.de auf Kanälen wie Twitter oder Facebook verbreitet werden darf, hat nach Ansicht des BDZV „nichts mehr mit Rundfunk“ zu tun.
Es sei ein Skandal, dass das im Rundfunkstaatsvertrag niedergelegte Verbot presseähnlicher Angebote bisher komplett leerlaufe, so Wolff. ARD und ZDF legten „presseähnlich“ so aus, dass ihr Angebot eins zu eins so aussehen müsse wie gedruckte Zeitungen oderZeitschriften. Die Rechnung für diesen „Auftrag ohne Grenzen“ werde der Gebührenzahler zu tragen haben, warnte Wolff. Laut BDZV würden sich die Ausgaben der Sender für Onlineangebote im Vergleich zum bisher zulässigen Etat mehr als verdoppeln.
Der BDZV will alle politischen und juristischen Mittel ausschöpfen, um gegen die Onlinepläne der Öffentlich-Rechtlichen vorzugehen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [cg]
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