Die fortschreitende Ausbreitung von Werbeblockern ist der werbetreibenden Industrie ein Dorn im Auge. Nun gehen die Verlage aktiv gegen die Adblocker vor und verschärft die Gegenmaßnahmen.
Was für die meisten Internetnutzer ein Segen ist, ist für Webseiten-Betreiber und Verlage ein Fluch: Das Ausblenden von Werbung mittels werbeblockender Software. Vor allem Eyeo, Entwickler des am häufigsten genutzten Adblock Plus, steht seitens der Verlage in der Kritik. Nach dem mehrere Versuche, vor Gericht gegen Eyeo vorzugehen, gescheitert sind, wird das Vorgehen gegen Werbeblocker immer aktiver.
Der Axel-Springer-Verlag gehörte zu den ersten, die Maßnahmen gegen Adblocker einführten. So konnten Nutzer, die Werbeblocker verwenden, nicht mehr auf „Bild.de“ zugreifen. RTL wollte die Nutzer seiner Webseite erziehen, indem Videos zum „Dschungelcamp“ für Adblock-Nutzer nur in geringer Auflösung zu sehen waren.
Auch Gruner und Jahr testet seit Oktober 2015 Anti-Adblock-Maßnahmen auf der Webseite „Geo.de“: Nutzer der Software wurden zur Zahlung einer Gebühr aufgefordert, wenn der Adblocker weiter aktiv war. Eine Maßnahme, die Wirkung zeigte: So gab der Hamburger Verlag bekannt, dass ein Drittel der Nutzer den Adblocker abschaltete. Deshalb wird diese Maßnahme auf sieben weitere Webseiten ausgeweitet.
So dürfen „Schöner-Wohnen.de“, „Essen-und-Trinken.de“ und „Living-at-Home.de“ nur noch mit deaktivierten Adblocker kostenlos genutzt werden. Etwas vorsichtiger geht man bei „Brigitte.de“, „Gala.de“ sowie den Communities „Urbia.de“ und „Chefkoch.de“ vor, die testweise angesprochen werden, um den Zusammenhang zwischen Werbung und Finanzierung deutlich zu machen. [buhl]
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