
Hannover – Die beiden großen deutschen Printverlage Axel-Springer und Spiegel sehen in der Etablierung kostenpflichtiger Webinhalte eine „Schicksalsfrage“ für ihre Branche.
Das digitale Zeitalter ist eine Herausforderung für die Medienbranche. Die beiden großen Verlage Axel Springer und Spiegel sehen ihr Geschäftsfeld vor einer großen Umwälzung. Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner sagte auf der Cebit in Hannover, die Etablierung von kostenpflichtigen Inhalten im Internet sei eine „Schicksalsfrage“ für langfristige Perspektiven von Profi- Journalismus in der digitalen Welt. Spiegel-Chefredakteur Mathias Müller von Blumencron regte in diesem Zusammenhang eine Art Kiosk im Internet an.
Laut Döpfner sind die Verlage auf neue Erlösquellen angewiesen. Es gebe nur wenige Angebote im Internet, die alleine durch Werbung rentabel seien. Döpfner sieht aber in der massenhaften Verbreitung von mobilen Endgeräten eine „riesige Chance“. Denn bei Handys sei bereits eine Bezahlkultur vorhanden. Nun sei es wichtig, attraktive und reizvolle Inhalte bereitzustellen. Langfristig könne dies für die Verlage zum „Kern des Geschäfts“ werden. der Springer-Chef prophezeihte einen Mix aus Gratis- und Bezahlkultur im Internet.
Spiegel-Chefredakteur von Blumencron sprach von einer „wahnsinnig schnellen und aufregenden Entwicklung“ der digitalen Welt. Notwendig seien deutlich einfachere Bezahlmechanismen. Telekom-Chef René Obermann bot sein Unternehmen alsDistributionsplattform für die Verlage an. Dies habe für alle Beteiligten Vorteile. Die Telekom habe ein hohes Interesse daran, ihre Netze auszulasten und mit Inhalten zu füllen. [mw]
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