Die ARD hat ein Zeichen für Kontinuität gesetzt und Lutz Marmor für ein weiteres Jahr zum Vorsitzenden gewählt. Der NDR-Intendant lenkt nun noch bis 2016 die Geschicke der ARD. Anschließend übernimmt dann der MDR.
Die Führung der ARD bleibt auch im kommenden Jahr in den Händen des NDR, denn die Amtszeit von Lutz Marmor wurde nun um ein weiteres Jahr verlängert. Darüber haben sich die Intendanten der ARD-Anstalten am Mittwoch auf ihrer Sitzung in München verständigt. Marmor bleibt als NDR-Intendant damit bis 2016 als Vorsitzender der ARD tätig und wird in diesem Amt die Geschicke der Rundfunkanstalt lenken. Die damit verbundenen Herausforderungen scheut er dabei nicht: „Das ist nach wie vor eine anspruchsvolle Aufgabe, der ich mich gerne stelle“, sagte Marmor selbst zu seiner Wiederwahl. In diesen medienpolitisch bewegten Zeiten sei Kontinuität sehr wichtig.
Dieses Streben nach Beständigkeit dürfte auch zum großen Teil dazu beigetragen haben, dass die Intendanten dafür plädiert haben, Marmor länger im Amt zu lassen. Denn gerade durch die Umstellung des neuen Rundfunkbeitrags befinden sich die Öffentlich-Rechtlichen in einer Phase des Umbruchs. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) hat zwar mittlerweile eine Prognose zu den erwarteten Mehreinnahmen abgegeben, doch Klarheit wird erst im kommenden Jahr nach der Evaluation herrschen. Anschließend wird zu klären sein, wie die zusätzlichen Gelder eingesetzt werden sollen. Mit dem weiteren Jahr hat Marmor nun die Chance bekommen, dieses Kapitel als Vorsitzender bis zum Ende zu begleiten.
Der NDR hatte den Chefsessel der ARD Anfang 2013 von WDR-Intendantin Monika Piel übernommen. Normalerweise ist die Amtzeit dabei auf zwei Jahre festgelegt. Ausnahmen gab es dabei bisher erst zwei Mal in der Geschichte de ARD und beide kamen vom BR. So war Christian Wallenreiter in den sechziger Jahren für drei Jahre im Amt, Reinhold Vöth in den Achtzigern sogar vier Jahre.
Neben der Verlängerung Marmors haben sich die Intendanten auch darüber verständigt, wie es nach dem Vorsitz des NDR weitergehen soll. Dabei fiel die Wahl auf den MDR, der die Geschäftsführung dann ab 2016 übernehmen wird. Intendantin Karola Wille kündigte dabei an, die auf sie zukommenden Aufgaben mit Respekt, Engagement und Leidenschaft anzugehen. [fm]
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